Aufmacher, Seitenwechsel Zeigen, was Gemeinschaft bedeutet

Studierende aus dem Studiengang Soziale Arbeit besuchten im März 2024 die Universität von Sancti Spíritus „José Martí Pérez“ (UNISS) auf Kuba.

Studierende aus Kuba und Berlin im gemeinsamen Seminar.
Nach zehn Tagen Studienreise und Programm wurden die Lernerfolge gemeinsam ausgewertet. Rebecca Stoll

Dieser erstmalige Zusammenschluss von Studierenden vor Ort bildete einen wichtigen Schritt in der interuniversitären Kooperation, deren Umsetzung erstaunlich schnell vonstatten ging. Ziel dieser Reise waren akademischer Austausch und Feldforschung in den Bereichen Soziologie, Sozialarbeit, Sozialpolitik und soziokulturelles Entwicklungsmanagement zwischen Studierenden und Professor_innen der Alice Salomon Hochschule Berlin und der kubanischen Universität Sancti Spíritus "José Martí Pérez".

Auf dem Papier nur zehn Tage, doch gefühlt ein halbes Jahr, so lässt sich das bemerkenswerte Programm, das Dr. José Ramon Neira und Dra. C. Doralquis León González organisierten, dank seiner Fülle beschreiben.
 
Ein Dutzend interessanter Vorträge von UNISS-Dozierenden und teils staatlichen Amtsträger_innen erwartete die Berliner Studierenden. Das Themenspektrum reichte von der Geschichte Kubas über Sozialpolitik und Wirtschaft bis hin zu Umweltpolitik - stets übersetzt von Dr. C. Felipe Hernandez Pentón. Dazu Besuche beim Radio Sancti Spiritus und einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung sowie eines Lehrstuhls, der von älteren Menschen organisiert und durchgeführt wird. Weitere Exkursionen (siehe Galerie oben) in verschiedene Gemeinden außerhalb von Sancti Spíritus konnten realisiert werden, die aufzeigten wie der Alltag und die Arbeitsweise der kubanischen Sozialarbeitenden aussieht, was für etliche Aha-Erlebnisse zur sozialkulturellen Arbeit in Kuba sorgte.
Dabei ist zu betonen, dass die kubanischen Organisator_innen außerordentlich viel Mühe und Kraft in dieses Programm investierten. Vor allem die Exkursionen sind hier zu erwähnen, denn Benzin ist in Kuba eine Rarität, was wiederum den Transport innerhalb des Landes zum Luxus macht, den sich Einheimische kaum mehr leisten können – und trotzdem wurde eigens ein Bus bereitgestellt, um der Gruppe von Studierenden tiefe Einblicke ins Land gewähren zu können.

Doch wurde das Ziel dieser Reise, der akademische Austausch und Feldforschung, erreicht?
Dazu resümierte eine Studentin: „Ich habe hier in zwei Tagen mehr gelernt, als in zwei Jahren in Berlin an der Uni.“
Auch die kubanischen Studierenden waren voller Lerneifer, zeigten ihr Zuhause und brachten den deutschen Studierenden selbstlose Gastfreundschaft, vor allem aber ebenjene Herzlich- und Menschlichkeit entgegen, die man in Deutschland teils vergeblich sucht. So sagte ein Kubaner zum Thema Rassismus: „Hier sitzen alle am gleichen Tisch und trinken aus demselben Glas Rum.”

Ein Sinnbild dafür, was dieser Austausch erreichen wollte: Es ging nicht nur darum, das System Kubas zu verstehen, sondern vielmehr sollte den Teilnehmenden aufgezeigt werden, was Gemeinschaft eigentlich bedeutet und wie wir sie nicht nur um uns herum, sondern vor allem auf der gesamten Welt anstreben sollten.
Mit kultureller Sozialer Arbeit.
Mit internationaler Zusammenarbeit.
Vor allem aber: Mit Solidarität.
Denn: Solidarität ist das, was die Menschheit zusammenhält.

 

Weiterlesen in den Medienberichten zur Studienreise: