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Interview mit Víctor del Amo Higueras aus Madrid, der an der ASH Berlin dank Erasmus Soziale Arbeit studiert hat.

Das Foto zeigt den spanischen ERASMUS-Studenten Víctor del Amo Higueras vor dem Brandenburger Tor.
Der spanische ERASMUS-Studenten Víctor del Amo Higueras posiert vor dem Brandenburger Tor.

Im Interview beschreibt Víctor del Amo Higueras aus Madrid, der an der ASH Berlin dank Erasmus Soziale Arbeit studiert hat, Ähnlichkeiten und Unterschiede der Hochschulen.

Wie heißt du und woher kommst du?
Mein Name ist Víctor und ich komme aus Madrid, Spanien und studiere dort an der Universidad Complutense de Madrid.

Wie bist du zu diesem Austauschprogramm gekommen?
Meine Heimatuniversität hat uns die Erasmus-Ausschreibung geschickt und ich habe angefangen, mich zu informieren und über verschiedene Ziele nachzudenken. Ich habe gesehen, dass ich mich an der ASH in Berlin bewerben konnte und habe sie als erste Option angegeben, weil ich in eine Stadt mit vielen Möglichkeiten und einer offenen Atmosphäre gehen wollte, in der ich mich selbst entdecken und erkunden konnte.

Welche Fächer belegst du an der Partnerhochschule und wie unterscheiden sie sich von deinen regulären Kursen?
Ich habe vier Module belegt: „Gesellschaft, Gesundheit und Sozialarbeit”, „Pädagogische Grundlagen der Sozialarbeit”, „Methoden der Sozialarbeit II – Beratung” und „Theorien und Methoden der Sozialarbeit”. Einige davon ähneln meinen regulären Kursen an meiner Heimatuniversität, andere unterscheiden sich davon. Zum Beispiel hatte ich einige Kurse, die eher praxisorientiert waren, während ich an meiner Heimatuniversität daran gewöhnt bin, viel Theorie zu lernen. Außerdem hatte ich zuvor noch nichts mit Pädagogik zu tun und fand es interessant, insbesondere die Sexualpädagogik.

Wie findest du den Unterrichtsstil im Vergleich zu deiner Heimatuniversität?
Er ist ähnlich, aber die Lehrkräfte stehen den Studierenden näher und alles ist flexibler.

Kannst du uns etwas über deinen Alltag erzählen? Wie unterscheiden sich die Tage von denen an der Universidad Complutense de Madrid?
Ich frühstücke an der ASH Berlin, hole mir einen Kaffee und gehe zu meiner ersten Vorlesung. In den Pausen unterhalte ich mich mit meinen Erasmus-Freunden und esse mit ihnen, ehe ich zu meiner Vorlesung am Nachmittag gehe. 
Im Vergleich zu meiner Heimatuniversität verbringe ich weniger Zeit mit dem Weg zur Uni, da ich im Studentenwohnheim Victor Jara wohne, das ganz in der Nähe liegt. In Madrid haben wir außerdem nur vormittags oder nachmittags Unterricht, aber nie beides. An der ASH Berlin kann man sich die Kurse freier aussuchen, und der Stundenplan kann ziemlich verrückt sein. Ich habe zum Beispiel montags drei Kurse und freitags gar keinen.

Lässt sich die Atmosphäre auf dem Campus hier mit der der Universidad Complutense de Madrid vergleichen?
Die Atmosphäre und die Stimmung der beiden Hochschulen sind ähnlich: Die Leute sind sehr nett, engagiert, modern und aufgeschlossen. Ich mag es, weil sie klein und sehr familiär ist. Wenn die Universität größer wäre, wäre es in dieser Hinsicht anders.

Wie haben sich deine Sprachkenntnisse während des Austauschprogramms entwickelt?
Meine Sprachkenntnisse haben sich stark verbessert. Als Austauschstudent spricht man ständig mit anderen Menschen aus anderen Ländern auf Englisch und hört anderen zu, die Deutsch sprechen. Ich habe mein Englischniveau sehr verbessert, weil ich mich oft erklären und viele verschiedene Dinge kommunizieren musste. Das ist eine Gelegenheit, die man in seinem Heimatland nicht hat.

Was waren die größten kulturellen Unterschiede, mit denen du konfrontiert warst – und wie bist du damit umgegangen?
Vielleicht die Essenszeiten, dass man an manchen Tagen schon um 12 Uhr zu Mittag essen musste, was so weit von 14 oder 15 Uhr entfernt ist, der Zeit, zu der ich normalerweise zu Mittag esse.

Welche Orte hast du während deines Austauschprogramms besucht und was hat dir besonders gut gefallen?
Während meines Austauschprogramms habe ich Potsdam, Dresden, Krakau (Polen), Amsterdam und Zaanse Schans (Niederlande), Prag (Tschechische Republik), Wien (Österreich) und Budapest (Ungarn) besucht. Besonders gut hat mir Dubrovnik (Kroatien) mit meinen Erasmus-Freunden gefallen: der Strand, die Inseln, das Meer

“Ich habe mich in das Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit verliebt”

Wie hat der Austausch deine persönliche Entwicklung beeinflusst?
Vor dem Austausch hatte ich große Angst davor, alleine in einem anderen Land zu leben. Ich war nervös, als die Reise nach Berlin näher rückte. Aber seit meiner Ankunft in der Stadt habe ich mich in sie verliebt und mich seit den ersten Treffen mit den Erasmus-Studierenden an der ASH Berlin sehr wohl gefühlt. Meine Eingewöhnung verlief viel einfacher, als ich gedacht hatte. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich zu mehr fähig bin, als ich manchmal denke... und ich habe mich in das Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit verliebt, das ich während meines Studiums in Berlin erlebt habe.

Welchen Rat würdest du anderen Studierenden geben, die über die Teilnahme an einem Austauschprogramm nachdenken?
Ich würde ihnen raten, sich rechtzeitig um die Formalitäten und alles andere zu kümmern und darauf zu achten, dass sie keine Fristen verpassen oder sich rechtzeitig mit den Lehrenden zu beraten. Außerdem sollten sie am Anfang Geduld haben. Und Berlin genießen, genießen und genießen, es ist eine fantastische Stadt. 
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