Charlyn Branig, bitte stellen Sie sich doch kurz vor.
Ich bin 36 Jahre jung, habe eine Tochter und bin gelernte Krankenschwester. Insgesamt habe ich 13 Jahre als Krankenschwester in der Neurologie und Psychiatrie in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gearbeitet. 2009 habe ich mich für ein Gesundheits- und Pflegemanagement-Studium an der ASH Berlin entschieden, weil ich mich weiter qualifizieren wollte, um auch in anderen Berufsfeldern des Gesundheitswesens arbeiten zu können. 2015 habe ich das Studium erfolgreich abgeschlossen.
Neben dem Studium habe ich immer in der Klinik gearbeitet, um mein Netzwerk auszubauen und so viele Bereiche wie möglich in der Klinik kennenzulernen, die nicht in erster Linie etwas mit der klassischen Pflege zu tun haben. Ich habe z. B. ein Praktikum in der Marketingabteilung einer Klinik absolviert und konnte dann in den International Medical Service dieser Klinik wechseln. All diese Erfahrungen haben mir für meinen weiteren beruflichen Werdegang, sehr geholfen. 2017 habe ich mich als Belegungsmanagerin bei einem Berliner Träger (FSE Pflegeeinrichtungen gGmbH) beworben.
Bitte beschreiben Sie kurz Ihre jetzige Tätigkeit bei der FSE.
Als Belegungsmanagerin kümmere ich mich in Zusammenarbeit mit den Pflegeeinrichtungen um eingehende Pflegeplatzanfragen. Das heißt, ich koordiniere in Zusammenarbeit mit den Pflegeinrichtungen der FSE gGmbH die Aufnahmen und Anfragen von Interessenten, im Hinblick auf die Diagnosen, Liquidität und Wirtschaftlichkeit. Denn für eine Bewohner_innenaufnahme müssen vorab viele Dinge geklärt und abgestimmt werden, damit eine reibungslose Aufnahme mit bestmöglichem Ergebnis für die Unterbringung neuer Bewohnerinnen und Bewohner erzielt werden kann. Ein einfacher Pflegebedarf ist da nicht ausreichend. Für die Mitarbeiter_innen der Pflegeeinrichtung ist es ebenfalls wichtig zu wissen, welche Besonderheiten der/die künftige Bewohner/-in mit sich bringt. Ich bereite die Informationen für die Pflegekräfte auf und versuche vor dem Einzug schon so viel wie möglich über den/die künftige/n Bewohner/-in in Erfahrung zu bringen. Zu meinen weiteren Aufgaben gehören außerdem noch die Netzwerkarbeit sowie Akquise- und Öffentlichkeitsarbeit. Hin und wieder repräsentiere ich auch auf Messen unser Unternehmen.
Wie erinnern Sie Ihre Studienzeit an der ASH Berlin?
Ich erinnere mich gern zurück an meine Studienzeit, da es insgesamt eine sehr angenehme Hochschule war, mit kleinen Kursen, motivierten Studierenden und engagierten Lehrenden.
Was aus dem Studium hat Ihnen für Ihre jetzige Tätigkeit geholfen?
Ich habe im Studium gelernt, mir Wissen schnell selbst anzueignen, Quellen zu hinterfragen und Prioritäten zu setzen. Natürlich waren hier und da auch die Studieninhalte hilfreich, aber im Großen und Ganzen habe ich gelernt, mir selbst zu helfen. Zu den wichtigsten Punkten würde ich auch die Kontakte zur Hochschule und zu ehemaligen Kommiliton_innen zählen. Denn es ist wirklich wichtig, sich sein eigenes Netzwerk aufzubauen, von dem man immer wieder profitieren kann. Nicht umsonst gibt es den Spruch „ man sieht sich immer zweimal im Leben“.
Was könnte im Studium besser laufen?
Hm, vielleicht eine bessere Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis, aber das ist schon Meckern auf hohem Niveau. Insgesamt lief die Studienzeit reibungslos ab.
Welchen Tipp geben Sie unseren Studierenden mit auf den Weg?
Mein Tipp an Euch: Seid neugierig, lasst euch nicht entmutigen, seid aufgeschlossen und wagt auch mal was Neues. Es gibt so viele Möglichkeiten im Gesundheitswesen, die alle entdeckt werden wollen oder Angelegenheiten, die verbessert werden sollten.
Die Fragen stellte Barbara Halstenberg.