ASH Alumni Ich kann meiner Leidenschaft nachgehen

Alumna Nina Lingott blickt zurück auf ihr Studium und erzählt im Interview von ihrer Arbeit in einem Forschungsinstitut und als Lehrende an der ASH Berlin

Was hat Ihnen an Ihrem Studium an der ASH Berlin gefallen?

Lingott: Ich war beeindruckt davon, wie viel Wertschätzung ich im Studium erhalten habe und wie frei ich meine eigenen Wünsche in das Studium einbringen konnte, um meinen Weg zu erkennen und zu gehen. Wenn ich Unterstützung brauchte, bin ich stets auf Interesse und offene Ohren gestoßen. So war es mir möglich, mein Studium und auch die Bachelorarbeit nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Das Studium gab mir den Raum, mich zu entfalten, statt wie zuvor mich engen Arbeitsstrukturen beugen zu müssen und meine Wünsche dort nicht abgebildet zu sehen.

Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Lingott: Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die unglaubliche Offenheit der ASH Berlin, auf die ich im Alltag (Arbeit und Privatleben) nicht unbedingt gestoßen bin. Das hat mich sehr fasziniert. Es wurde alles hinterfragt und alle Meinungen und Ansichten zugelassen, ohne eine von ihnen zu entwerten oder nicht zuzulassen. Besonders spiegelt sich dieser Ansatz ja auch in der Qualitativen Sozialforschung wider, der mir sehr am Herzen liegt. Berührt hat mich auch die Zusammenarbeit auf Augenhöhe in Projekten und Seminaren. Ich hatte das Gefühl, ein Teil der ASH Berlin zu sein und dazuzugehören und nicht nur „irgendeine“ Studentin zu sein. Ich fühlte mich aufgenommen und gehört.

 

Welche Inhalte des Studiums waren für Ihre spätere berufliche Tätigkeit besonders wichtig? Warum würden Sie das Studium weiterempfehlen?

Lingott: Besonders fasziniert hat mich der Ansatz der Qualitativen Sozialforschung. Diese methodische Vorgehensweise hat mich als Forscherin maßgeblich geprägt und ist zu meinem Themenschwerpunkt geworden. Ebenso wichtig für eine spätere Tätigkeit in der Forschung ist die zweite methodische Vorgehensweise: die quantitative Methodik.
Da ich den Fokus von Anfang an für mich nicht in der Managementebene gesehen habe, habe ich weder mein Interesse im Studium darauf fokussiert, noch die wesentlichen betriebswirtschaftlichen Inhalte als hilfreich für mich erachtet.
Einen kleinen Ausflug konnte ich in das Qualitätsmanagement machen, um hinterher feststellen zu können, dass mein anschließender beruflicher Weg mich nicht dorthin führen wird.
Ich hatte also die Möglichkeit im Studium in alle für mich interessanten Themengebiete reinzuschauen, habe die wesentlichen Inhalte mitnehmen können und quasi nebenbei für mich meinen Weg finden können.

„Ich kann in einem interdisziplinären Team tätig sein, das sich auf Augenhöhe begegnet und freue mich auch hier, wie damals an der ASH Berlin, ein Teil dessen zu sein."


Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang nach dem Studium?

Lingott: Direkt an den Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Pflegemanagement (GPM) habe ich den Master Management und Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen (MQG) angeschlossen. Noch während der Masterarbeit habe ich unzählige Bewerbungen (mindestens 40 Stück) geschrieben, von denen etwa 20 in Bewerbungsgespräche mündeten, die viel Vorbereitung erforderten, weil als Assessmentcenter angelegt oder die Vorbereitung einer Präsentation erforderlich war. Ich habe zwei Stellenzusagen bekommen. Eine Zusage habe ich angenommen: Seit 2018, nach dem Abschluss des Masterstudiums an der ASH Berlin, bin ich nun am IGES Institut als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Pflege tätig.

 

Was sind Ihre Aufgaben dort?

Am IGES Institut, einem privatwirtschaftlichen Forschungsinstitut im Herzen Berlins, konnte ich bereits an vielen spannenden Projekten mitwirken und sie selbst gestalten. Ich kann meiner Leidenschaft nachgehen, wachse daran, in neue Forschungsfelder Einblick zu nehmen. Ich kann meine methodischen Kenntnisse in die praktische Arbeit einbringen sowie weitere Kenntnisse in der praktischen Auseinandersetzung erwerben. Zudem kann ich in einem interdisziplinären Team tätig sein, das sich auf Augenhöhe begegnet und freue mich auch hier, wie damals an der ASH Berlin, ein Teil dessen zu sein.
Zusätzlich arbeite ich seit 2019 als Lehrbeauftragte an der ASH Berlin im Studiengang GPM. Dort lehre ich derzeit gemeinsam mit Steven Kranz die „Qualitativen Forschungsmethoden“ und im letzten Wintersemester 2019/2020 auch die „Forschungswerkstatt“ im Studiengang MQG. Im Rahmen dessen lerne ich den Unterricht gut vorzubereiten, meine methodischen Kenntnisse zu vertiefen – und nehme viele Erkenntnisse mit in meinen Berufsalltag.


Die Fragen stellte Prof. Dr. Lutz Schumacher, Professor für Personalmanagement und Organisationsentwicklung in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens.