Seitenwechsel „Auch beim Schlittenfahren ohne Schnee kommt man voran.“

Im Interview: Marielle Raupach, Logopädin und ASH Alumna des Studiengangs Management und Versorgung im Gesundheitswesen

Marielle Raupach am Tisch sitzend
ASH Berlin / Michael Schaaf

Claudia Winkelmann: Liebe Frau Raupach, Sie sind eine der ersten Absolvent_innen des Studiengangs Management und Versorgung im Gesundheitswesen. Welches Ziel hatten Sie?

Marielle Raupach: Im Laufe meiner dreijährigen Tätigkeit in verschiedenen Logopädie-Praxen, hatte ich den Wunsch, mich intensiver mit unserem Gesundheitswesen zu beschäftigen und habe mich aufgrund der betriebswirtschaftlichen Inhalte für diesen Studiengang entschieden. Mein Ziel, mich beruflich breiter aufzustellen und meine Kompetenzen zu erweitern, habe ich erreicht. 

Mit welchem Claim würden Sie Ihr Studium zusammenfassen?

„Schlittenfahren ohne Schnee.“ Die ASH Berlin befindet sich in einem Wachstumsprozess. Als Kurssprecherin hat mir der neue Studiengang viel Kraft und Kommunikationsgeschick abverlangt. Ich habe die Interessen und Belange meiner Kohorte vertreten. Oft kam ich kaum voran und der Aufwand, Hindernisse zu überwinden, war enorm. Aber am Ende hat man immer eine Strecke zurückgelegt und viele Erfahrungen gesammelt, sodass sich die Schlittenfahrt ohne Schnee bzw. das Studium für mich gelohnt hat. 

Was hat Sie besonders beeindruckt? 

Mein mit Abstand schönstes und inspirierendstes Erlebnis war die Exkursion nach Erfurt mit Prof. Dr. Uwe Bettig, Dekan des Fachbereichs II, und ASH-Honorarprofessor Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff im Rahmen des Projektmoduls „Gesundheitspolitische Entscheidungsfindung verschiedener Akteure vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie“. Benjamin-Immanuel Hoff ist Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten im Freistaat Thüringen sowie Beauftragter für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus. Meine persönlichen Highlights waren eine Stadtführung, ein Treffen mit Bodo Ramelow, dem Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, der Besuch der Thüringer Staatskanzlei, der Waldklinik Eisenberg und selbstredend der Genuss der Thüringer Rostbratwurst. 

Was bewegen Sie mit Blick auf die Gesundheitsversorgung durch Ihre jetzige Tätigkeit? 

Die Logopädie ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung und kann dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- und Schluckstörungen zu verbessern. Als Logopädin diagnostiziere, therapiere und berate ich Patient_innen jeden Alters – von Säugling bis Senior_in. Logopäd_innen arbeiten in Kliniken, Logopädie-Praxen und Reha-Zentren, in Kindergärten und Schulen, in Sondereinrichtungen für Kinder und Erwachsene mit Hör- und Sprachbehinderungen. Sie können wie ich auch interprofessionell tätig sein. Als Logopädin ist es mein Ziel, betroffenen Menschen wieder eine aktive Teilhabe am Leben und einen unbeschwerten Alltag zu ermöglichen. Ich arbeite auch präventiv und kläre Patient_innen sowie das engere Umfeld über Ursachen und Wirkungen der Funktionsstörung auf und gebe gezielte Hinweise für Verbesserungen im Alltag.

Haben Sie einen Tipp für Studierende der ASH Berlin?

In einer Gemeinschaft lassen sich Kräfte bündeln, wenn die Frage nach den gemeinsamen Zielen geklärt ist. 

Ganz herzlichen Dank für das Interview und alles Gute!