Alumni Sozialpädagoge vs. Bundesbeamter

Alumnus Michael Schinkel fand über Umwege zu seinem Traumberuf

Meinen Zivildienst habe ich in einem integrativen Kindergarten mit pädagogischem Profil nach Maria Montessori in meiner Heimat, auf der Insel Rügen, absolviert. Die Arbeit als „Erzieher“ mit den 3- bis 6-jährigen Kindern hat mir sehr viel Spaß gemacht. Dabei kam bei mir der Wunsch auf, Sozialpädagogik zu studieren und ich bewarb mich an einer Fachhochschule in Berlin. Als ich nicht sofort einen Studienplatz bekam, zog ich im September 2001 trotzdem nach Berlin. Ich wollte unbedingt von der ländlichen Idylle in die ereignisreichere lautere Großstadt ziehen. Nur wenige Wochen später befand ich mich in einer Ausbildung zum Sozialpflegeassistenten an der Fachschule für Sozialwesen in Teltow. Da ich direkt ins 2. Ausbildungsjahr einstieg, dauerte die Ausbildung nur ein Jahr. Kurz vor meinen Abschluss-Prüfungen kam dann überraschend die Studienplatz-Zusage einer Fachhochschule für das Sommersemester 2002. Nun aber musste ich absagen, denn natürlich wollte ich die Ausbildung noch zu Ende bringen.

Nach der Ausbildung arbeitete ich als Erzieher im Hort einer evangelischen Kindertagesstätte in Berlin. Zum Sommersemester 2003 war es dann tatsächlich soweit: Ich begann mein Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Alice Salomon Fachhochschule. Mein Themenschwerpunkt war interkulturelle Sozialarbeit. Was mir aus dieser Zeit in besonderer Erinnerung geblieben ist, sind die Praxissemester und das Schreiben der Diplomarbeit. Ein Praxissemester absolvierte ich in der Bewährungshilfe für Jugendliche und Heranwachsende.

Studentische Mitarbeit im Bundestag

Rückblickend war die Studienzeit sehr aufregend und zugleich entspannt. Das 7. und 8. Semester habe ich parallel absolvieren können und so Zeit und Geld gespart (Teilerlass auf das BAföG -Darlehen), aber trotzdem hatte ich seitdem nie wieder so viel Freizeit.

Bereits während des Studiums arbeitete ich als Studentischer Mitarbeiter bei einem Abgeordneten im Deutschen Bundestag. Weil die Arbeit mir Spaß machte und auch mein Chef sehr zufrieden war, übernahm er mich im Anschluss an mein Studium im Dezember 2016 als Wissenschaftlichen Mitarbeiter. Hier habe ich vorwiegend die Abgeordneten-Homepage betreut, den Relaunch der Fraktions-Website mitgestaltet und die parlamentarischen Termine inhaltlich vorbereitet. Parallel habe ich mich durch einen Fernlehrgang zum Sozialmanager weitergebildet. Im April 2010 wurde ich dann persönlicher Referent und Büroleiter meines Abgeordneten.

„Ich kann die Politik zwar nicht verändern, aber ich kann sie mitgestalten.“


Im November 2013 wechselte ich zum Bundesministerium für Gesundheit. Bis heute arbeite ich im Referat „Internet, Soziale Netzwerke“ und bin als Redakteur für die aktuellen Inhalte der Homepage verantwortlich. Ich schreibe Meldungen zu den aktuellen Gesetzgebungsverfahren, sorge dafür, dass das Tagesgeschäft läuft, koordiniere die Arbeit mit unserer Agentur und die Qualitätssicherung unserer gesamten Portalinhalte.

Ende letzten Jahres wurde ich für die Ewigkeit verbeamtet. Aus dem Sozialpädagogen wurde ein Beamter der Bundesregierung. In meinem jetzigen Job kann ich die Politik zwar nicht verändern, aber ich kann sie mitgestalten.