Neuberufene Prof. Dr. Andrea Plöger

Professorin für Soziale Kulturarbeit mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik

Ein Plakat vor dem Menschen stehen und Andrea Plöger mit Mütze unterzeichnet darauf
Andrea Plöger bei der Unterzeichnung der Charta der Freien Medien am 28.3.2015 auf dem Weltmedienforum Midia Ninja

Andrea Plöger ist 1970 geboren und seit Ende der 1980er Jahren in Sozialen Bewegungen aktiv. Nach dem Abitur, arbeitete sie in einem neu gegründeten Straßenkinderprojekt in Recife, Brasilien, mit. Während ihres Studiums an der Freien Universität Berlin wählte sie „ethnologischen Film“ als Schwerpunkt und wurde Teil der Redaktion eines Videomagazins, das über die verschiedenen (sub-) kulturellen und politischen Szenen der Stadt berichtete. Nach ihrem Studium arbeitete sie in der Bildungsarbeit, u.a. für die Rosa Luxemburg Stiftung,  in der Assistenz für Ambulante Dienste e.V.. und für die NGO World Economy, Ecology & Development.

Ab 2003 engagierte sie sich im Weltsozialforumsprozess, der in Brasilien seinen Ursprung hatte. Neben der Erstellung von Filmen für die Bildungsarbeit, schrieb sie ihre Dissertation über „Mediale Repräsentation, Strategien und Kommunikation im Weltsozialforumsprozess“. Sie engagierte sich im Weltforum der Freien Medien, das 2008 im brasilianischen Amazonas gegründet wurde und arbeitete bei „World Social Forum TV“ mit sowie in verschiedenen medienpädagogischen Projekten in Berlin. Ab 2013 arbeitete sie an der Verabschiedung der Charta der Freien Medien mit, die eine Erweiterung der in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte formulierten Informations- und Kommunikationsrechte vorsieht und 2015 in Tunis auf dem Weltmedienforum verabschiedet wurde. Seit 2016 ist sie Gastprofessorin an der Alice Salomon Hochschule Berlin. 2019 wurde sie zur Hochschullehrerin für Soziale Kulturarbeit mit dem Schwerpunk Medienpädagogik berufen.

Ihre Themenschwerpunkte und Praxisfelder sind u. a. Handlungsorientierte Medienpädagogik, Community Medien, Kommunikationsrechte, Globale Gerechtigkeit und Videoaktivismus, sowie  Protest- und Bewegungsforschung und hier insbesondere die Rolle sozialer Medien sowie „Testimony-Video“ im Austausch mit Israel und Dialog mittels Videobotschaften.

Neben der Fortsetzung der Arbeit mittels Video arbeitet sie zusammen mit der Medienwerkstatt nun zunehmend auch mit digitalen Tools/ Sozialen Medien. In der Ägide der Metaprozesse der Mediatisierung, Individualisierung, Globalisierung und Kommerzialisierung und den bisher noch kaum zu überblickenden Folgen für die individuelle Lebenswelt, die Gesellschaft und den Globus, fokussiert sie in der Lehre und Forschung auf eine Intensivierung der Medienkritik, eine Verankerung von Medienpädagogik in frühkindlicher Bildung bis zum lebenslangen Lernen, intersektionale Ansätze, Diskriminierungskritik sowie die Internationalisierung des Faches bzw. den Anschluss an transnational geführte wissenschaftliche Debatten.