Von April 2019 bis März 2020 bin ich als Gastdozierende für Theorien und Methoden Sozialer Arbeit im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit tätig. Bis zu meiner Tätigkeit an der ASH, arbeitete ich als wissenschaftliche Mitarbeitende an der Freien Universität Berlin und in verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe. U. a. leitete ich die »ju:an« Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit. Neben meiner jetzigen Teilzeitdozentur, bin ich weiterhin in der Jugend- und Erwachsenenbildung tätig – insbesondere im Bereich der politischen Bildung und Beratung. Ich möchte dazu beitragen, dass sich Soziale Arbeit stärker als gerechtigkeitsorientierte und auf die Gestaltung von Politiken Einfluss nehmende Profession versteht.
Exemplarisch dafür steht meine professionalisierungskritische Dissertation in der ich Curricula daraufhin untersuche, welche Selbstverständnisse Sozialer Arbeit dort konstruiert werden. Mein Hauptinteresse gilt den Beiträgen von Sozialarbeitenden zur Politikgestaltung (Policy Practice), also der Frage wie sie mit kleinen und großen Handlungen auf Social Justice hinwirken können. Dies ist nicht nur mein Schwerpunkt in Lehre und Forschung, sondern auch meiner Mitarbeit in Fachgesellschaften und Verbänden. So bin ich bspw. Mitinitiierende der an der European Social Work Research Association angesiedelten Gruppe Research on Social Work and Policy Engagement, auch bin ich Mitglied der Ethikkommission des Deutschen Berufsverbandes Soziale Arbeit.
Da Policy-Practice-Perspektiven bisher lediglich einen kleinen Teil des Diskurses um Soziale Arbeit in Deutschland ausmachen, ist es eines meiner Ziele, die Policy-Practice-Perspektive weitreichender im hiesigen Kontext zu etablieren. Dies geht unmittelbar mit einer Weiterentwicklung der Lehre einher, in Debatten dazu möchte ich mich auch an der ASH Berlin gerne einbringen. Darüber hinaus beschäftigt mich die didaktische Frage, wie Online- und Präsenzlehre diskriminierungs- und barrierefrei(er) gestaltet werden können, so dass alle die Möglichkeit dazu haben, ihr Studium bestmöglich zu absolvieren. Meine Tätigkeit als Gastdozierende an der ASH Berlin ermöglicht es mir, damit verbundene Fragen und Ideen mit Kolleg_innen und Studierenden zu diskutieren. Einen Austausch, der Lehren und Lernen unmittelbar verbindet und Räume für Perspektivenvielfalt öffnet, schätze ich sehr.