Seit Mai 2020 bin ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin im IFAF-Forschungsprojekt „JUPORE – Jugendarbeit, Polizei und rechte Jugendliche in den 1990er Jahren“ tätig. Unter der Leitung von Prof. Esther Lehnert (ASH) und Prof. Christoph Kopke (HWR) beschäftigen wir uns mit dem sozialpädagogischen und polizeilichen Umgang mit rechten Jugendlichen in der Transformationsgesellschaft der 1990er Jahre. Exemplarisch nehmen wir mit Berlin-Lichtenberg und Cottbus-Sachsendorf zwei Regionen in Berlin und Brandenburg in den Fokus. Neben einer rassismuskritischen Perspektive stellt dabei insbesondere auch ein geschlechterreflektierender Blick eine wichtige Analyseperspektive für unsere Forschung dar.
Im Jahr 2019 habe ich meinen Master in den Erziehungswissenschaften beendet und war danach in der Lehre im Fachbereich der diversitätsbewussten Sozialpädagogik an der Carl-von-Ossietzky Universität in Oldenburg tätig. Ich freue mich sehr auf die inhaltliche Auseinandersetzung in dem Forschungsprojekt, da mich die Frage, welche Schlussfolgerungen die Soziale Arbeit und die Pädagogik auf die Phänomene des Rechtsextremismus und Rassismus in den 1990er Jahre hervorgebracht hat, auch in meinem Promotionsvorhaben beschäftigt. In diesem setze ich mich mit der Entstehungsgeschichte des NSU-Komplexes im Kontext der Sozialen Arbeit auseinander.
Die Arbeit im Forschungsprojekt ist für mich zudem spannend, da neben der rekonstruktiven Forschung auch der Austausch mit Praktiker*innen und die Herausforderungen in der Gegenwart einen wichtigen Stellenwert darstellen. Die Forschung liefert somit nicht nur einen Blick zurück. Das ist meines Erachtens auch deshalb bedeutsam, da die Beschäftigung mit der Vergangenheit immer auch einen Beitrag für das pädagogische Handeln im Hier und Jetzt leisten sollte.