Was sind die rechtlichen sowie historischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, wenn es um das Thema „Leben ohne Papiere“ geht? Was sind dabei widerständige Praktiken, die auch ethnisierende und vergeschlechtliche Zuordnungen mitdenken bzw. in Frage stellen? Wie können Erfahrungen mit prekärem Aufenthaltsstatus bzw. ohne Papiere aufgearbeitet, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und dabei gleichzeitig empowerndes Potenzial für diasporische Communities haben?
Diesen Fragen widmen wir uns in dem seit April 2017 laufenden IFAF-Projekt „Passkontrolle! Leben ohne Papiere in Vergangenheit und Gegenwart“. Unter der Leitung von Prof. Dr. Iman Attia und Prof. Dr. Susan Kamel (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) soll eine kollaborativ entwickelte Ausstellung entstehen, die bei Abschluss des Projektes im Friedrichshain-Kreuzberg Museum gezeigt wird.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin umfassen meine Tätigkeiten dabei – gemeinsam mit Olga Gerstenberger, Diane Izabiliza und Artur Gerke – die Kommunikation mit den Projektpartner_innen, konzeptionelle Mitarbeit, historische Recherchen sowie die allgemeine Koordination des Projektes. Ich habe Neuere und Neueste Geschichte in Köln, Dar es Salaam und Berlin studiert und lehre seit 2014 an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Neben meiner Tätigkeit im Projekt „Passkontrolle!“, arbeite ich als Projektleiterin im Verein xart splitta, wo ich mit einem Fokus auf postkoloniale Theorien, Rassismuskritik und Intersektionalität u.a. das Veranstaltungs- und Bildungsprogramm mitgestalte.