Menschen DigiMed - SmartHands

Manuelle Medizin digital lernen: Ein Projekt und die Menschen dahinter stellen sich vor.

Porträtfoto von Prof Dr rer med Claudia Winkelmann
Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann Privat

Die Entwicklung eines medienpädagogischen Trainings in der Ausbildung der Manuellen Medizin und Therapie um eine innovative Anwendung smart-device-basierter digitaler Medien zu bekommen: Darauf zielt das Verbundprojekt „SmartHands“ ab. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 1. Mai 2020 das Vorhaben mit einer Laufzeit von drei Jahren.

Konkret erforscht das Team der ASH Berlin um Projektleiterin Prof. Dr. Claudia Winkelmann, als einer von sechs Projektpartnern, welchen Unterstützungsbedarf das in der manualtherapeutischen und -medizinischen Qualifikation tätige Lehrpersonal sieht, um die vielfältigen technischen Möglichkeiten pädagogisch sinnvoll einzusetzen.

Im Verlauf des Projekts soll eine Lehr-Lern-Plattform entstehen, mithilfe derer Lehrende der Manuellen Medizin und Therapie digitale Medien und Instrumente im Rahmen der Aus- und Weiterbildung bewusst einzusetzen lernen. Beispielsweise tragen Lernende Mixed-Reality-Brillen, welche ein inter-aktives, dreidimensionales Lernszenario als Hologramm in ihre Umgebung projizieren. Die Brillen erkennen die Hände der Lernenden und erlauben dadurch eine natürliche Interaktion mit der Projektion. So können im geschützten Raum ohne echte Patient_innen Grifftechniken und Handhaltungen einstudiert werden.

„Die Akzeptanz von interaktiven Formaten und digitalen Medien bei Lehrenden und Studierenden wächst stetig. Daher ist es für uns sehr wichtig, herauszufinden, wie dies auch in einem Bereich der Medizin gelingen kann, der sich auf manuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten gründet“, erklärt Prof. Dr. Karl-Stefan Delank vom UKH Halle (Saale). Daher konzentrieren sich die Bemühungen in der Implementierung neuer technischer Ressourcen und der Motivation sich diese anzueignen und zu nutzen. Das entstehende Konzept soll die bestehenden Ausbildungs-curricula ergänzen und perspektivisch standardisiert in der Lehre etabliert werden. Es ist geplant den Content nach Projektende 2023 auszuweiten. Aktuell sind Lehr-Lern-Szenarien in Bereichen der Ergo- und Sporttherapie und ähnliche medizinische Gebiete wie Intensivmedizin und Schmerz-therapie vorstellbar.

Neben Prof. Winkelmann wirken seit dem 1. Dezember 2020 drei weitere Wissen-schaftliche Mitarbeiter_innen und eine Studentische Hilfskraft im fünfköpfigen Team der ASH Berlin mit, diese werden hier vorgestellt (Fotos in der entsprechenden Reihenfolge).

Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann

ist Gesundheitsökonomin und promovierte an der Medizinischen Fakultät der Uni Greifswald. Nach mehrjähriger Führungs- und Leitungstätigkeit in Krankenhäusern der Maximalversorgung, darunter auch deutsche Universitätsklinika, war sie Studiendekanin und Studiengangsleiterin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Seit 2018 forscht und lehrt sie mit der Professur für Betriebswirtschaft und Management im Gesundheits- und Sozialwesen an der ASH in den Kognitions-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Carolin Schulz

ist Physiotherapeutin (B. Sc., M. Sc.) und Doktorandin im Bereich der Sportwissenschaft an der HU Berlin. Als ASH-Alumna arbeitet sie als WiMi im Projekt mit und beschäftigt sich mit der Implementierung von Mediendidaktik in der Ausbildung der Manuellen Medizin. Sie arbeitet parallel im Prozess- und Qualitätsmanagement eines ambulanten orthopädischen Rehazentrums weiter.

Nils Beese

ist B. Sc. Psychologe und M. Sc. Kognitionswissenschaftler. Als WiMi ist er für die Evaluation der umgesetzten Szenarien und Technologien sowie die technische Komponente der Medienpädagogik zuständig. Zudem hat er eine weitere Anstellung im selben Projekt an der TU Kaiserslautern inne, wo er ebenfalls promoviert.

Tobias Lange

ist ausgebildeter Physiotherapeut, B. A. Sportwissenschaftler und M. Sc. Prävention und Gesundheitspsychologe. Als WiMi im Projekt stellt er die Schnittstelle zwischen der Manuellen Medizin und Mediendidaktik dar. Dabei arbeitet er eng mit dem UKH Halle als Projektpartner zusammen. Eine Promotion an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg in Kooperation mit der ASH Berlin ist in Planung. Parallel arbeitet er als Sport- und Physiotherapeut in einem Therapiezentrum weiter.

Philipp Heine

ist berufserfahrener Physiotherapeut und studiert im 4. Fachsemester des additiven Studiengangs B. Sc. Physiotherapie an der ASH Berlin und plant ein Masterstudium im Bereich Public Health. Als studentische Hilfekraft arbeitet er an der Entwicklung des mediendidaktischen Konzeptes mit. Eine weitere Beschäftigung als studentische Hilfskraft existiert am Zentrum für Technik und Gesellschaft an der TU Berlin, wo er in weiteren Forschungsprojekten involviert ist.