Im alice magazin Nr. 17 hatten wir uns unter dem Titel „Erster erfolgreicher Promovend des Pflegestudiengangs der ASH“ über Ihre erfolgreiche Erlangung des Doktortitels unterhalten. Das war im Jahr 2007. Heute möchte ich Ihnen zu Ihrer Habilitation und zu Ihrer Ernennung als Privatdozent herzlich gratulieren. Wann waren Sie an der ASH Berlin Student?
Nils Lahmann: Von 1996 bis Frühjahr 2000. Damals war der Studiengang Pflege/Pflegemanagement noch in der Lohmühlenstraße in Kreuzberg. Das war alles sehr familiär. Wir waren mehr eine „Klasse“, als eine Semestergruppe. Ich glaube, einige Mitstudierende bestanden damals in den Räumen sogar auf ihre angestammten Sitzplätze. Das können sich die Studierenden in den überfüllten Hörsälen der Humboldt Uni heute gar nicht mehr vorstellen.
Bitte erzählen Sie uns, wie es für Sie nach Ihrer Promotion auf dem akademischen Bildungsweg weiter ging.
Nils Lahmann: Ich habe am Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Charité die Aufgabe des Projektleiters für ein national durchgeführtes Forschungsprojekt zu Pflegeproblemen in Sektoren des deutschen Gesundheitswesens übernommen.
Nebenbei habe ich direkt nach Abschluss der Promotion an der Berlin School of Public Health zwei Jahre berufsbegleitend den Master in Epidemiologie erfolgreich absolviert. Dadurch konnte ich meine methodischen Kompetenzen nochmals deutlich verbessern und erweitern.
Mittlerweile sind zahlreiche Forschungsprojekte hinzugekommen, sodass ich jetzt die Gesamtleitung über die empirisch-epidemiologischen Forschungsprojekte am Institut für den Bereich Pflegewissenschaft habe.
Im Zuge der Arbeit an den Projekten habe ich natürlich auch die Ergebnisse veröffentlicht. Nachdem mein damaliger Kollege Jan Kottner 2011 als erster Pflegewissenschaftler in Deutschland habilitiert hatte, habe auch ich alle erforderlichen Qualifikationen und Publikationen zusammengetragen, sodass ich bald nach ihm mein Habilitationsverfahren eröffnen und im Mai 2012 erfolgreich abschließen konnte.
Was haben Sie als nächstes vor?
Nils Lahmann: Ich bleibe erst mal im Institut. Da ich ja jetzt per Definition als „Hochschullehrer an der Charité“ gelte, habe ich Promotionsrecht. Ich kann jetzt Promovenden am Institut für Medizin-/Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft betreuen. Es dürfte übrigens viele ehemalige Diplom-Studierende der ASH Berlin interessieren, dass sie an deutschen Hochschulen mit dem bisherigen FH-Diplom in der Regel promovieren dürfen. Das dürfen sie jedenfalls an der Charité. Sie müssen nur jemanden finden, der sie betreut.
Darüber hinaus ist in unserem Institut ja gerade sehr viel in Bewegung. Der bisherige Diplomstudiengang „Medizin- und Pflegepädagogik“ wurde ja zugunsten eines BA Studienganges Gesundheitswissenschaft eingestellt. Nun ist der BA in Pflege auf der Agenda, ein Masterstudiengang soll folgen. Allerdings sind viele Planungen noch etwas unscharf. Darüber hinaus arbeite ich als Dozent vorwiegend gerne für Methoden wissenschaftlichen Arbeitens (Forschungsmethoden, Statistik etc.) an unterschiedlichen Hochschulen.
Bleiben Sie der ASH Berlin erhalten?
Nils Lahmann: Ich werde auch weiterhin sehr gerne mit der ASH Berlin zusammenarbeiten. Ich habe ja schon zu Forschungsmethoden und zum wissenschaftlichen Arbeiten unterrichtet und betreue gerade wieder Abschlussarbeiten. Neben Lehrverträgen gibt es immer wieder Kooperationen in Forschungsprojekten, zum Beispiel bei der Interventionsstudie zum Schreibcoaching an der ASH Berlin. Darüber wird es einen Konferenzbeitrag und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften geben. Na und was die Zukunft so bringt – wer weiß – vielleicht auch ein noch stärkeres Engagement an der ASH Berlin. Von mir aus gern.