Nach meinem Studium der Kunst, Kunstvermittlung und Kulturwissenschaft habe ich zehn Jahre freiberuflich als Künstlerin in der Bildung gearbeitet – in der Jugendarbeit, in Seniorenfreizeitstätten, in der Museumspädagogik, in Schulen und in der Lehrendenweiterbildung. Danach war ich vier Jahre als Juniorprofessorin für materielle Kultur und ihre Didaktik an der Universität Oldenburg, bevor ich 2008 nach Zürich wechselte, um die Leitung des Institute for Art Education (IAE), eines Forschungsinstituts zu kultureller Bildung und Kunstvermittlung an der Hochschule der Künste zu übernehmen. An diesem Institut arbeite ich inzwischen mit vier festangestellten und bis zu vierzehn auf Projektbasis beschäftigten Kolleg_innen zusammen. Meine Erfahrungen aus der Praxis in Kunst und Bildung sind dabei weiterhin maßgebend: viele der Forschungsprojekte des IAE sind als Praxisforschungen angelegt.
Mein gegenwärtiges Forschungsinteresse gilt zum einen der Frage, wie sich die Arbeit in der kulturellen Bildung und Kunstvermittlung diskriminierungsfrei gestalten lässt; zum anderen beschäftige ich mich mit der Geschichtsschreibung des Arbeitsfeldes in einer postkolonialen und feministischen Perspektive. Zu letzterer habe ich im April 2016 meine Dissertation mit dem Titel „Die Bildung der Anderen mit Kunst“ abgeschlossen, deren Publikation ich zur Zeit vorbereite.
An der Alice Salomon Hochschule Berlin freue ich mich besonders auf den fachlichen Austausch mit meiner Kollegin María do Mar Castro Varela. Ihre Expertise in Intersektionalität und kritischer Migrationsforschung hat meine Entscheidung, mein Mercator Senior Fellowship für neun Monate an dieser Hochschule anzusiedeln, wesentlich beeinflusst. Außerdem freue ich mich darauf, Studierende und Kolleg_innen kennenzulernen, die an der Entwicklung von diskriminierungsfreier und kritischer kultureller Bildung interessiert sind.