Mobiles Umweltbildungsangebot Tüfteltruhen für kleine Forscher

Das Projekt „HELLE und LEUM – Tüfteltruhen“ konnte mit großem Erfolg abgeschlossen werden und begeistert Jung und Alt

Aufgeregt sitzen die Viertklässler im Kreis um die geschlossene Truhe „Boden schätzen“ und spekulieren gemeinsam, was wohl darin stecken könnte. „Was zum Tüfteln …“, „Ein Mikroskop“, „Bestimmt ein Spaten“ rufen die Kinder, bevor sie die einzelnen Ebenen der Truhe herausnehmen dürfen.

Das Kinderforscherzentrum HELLEUM hat ein neues mobiles Umweltbildungsangebot für fünf- bis zwölfjährige Kinder in Kindertagesstätten und Schulen entwickelt, erprobt und etabliert.

Nach den Prinzipien der Lernwerkstattarbeit und der Methode der Forscherdialoge entwickelte das Projektteam Tüfteltruhen, die Kinder mithilfe von (offenen) Alltagsmaterialien wie Pappschachteln, Schläuchen und Korken zu einem eigenständigen Forschen anregen und ihnen ermöglichen, sich mit ausgewählten Themen der Umweltbildung auseinanderzusetzen. Die Truhen sollen das Interesse der Kinder für naturwissenschaftliche Phänomene und Inhalte wecken bzw. vertiefen. Außerdem sollen die jungen Menschen für die Herausforderungen und Verantwortlichkeiten einer nachhaltigen Entwicklung in unserer heutigen Gesellschaft sensibilisiert werden. Die Truhe „Boden schätzen“ soll etwa dazu einladen, den Boden zu erforschen, sie enthält u. a. Schaufeln, Lupen und Infrarotthermometer.
Während die Kinder mithilfe der Tüfteltruhen ein Thema erforschen, übernehmen die Pädagoginnen und Pädagogen in der Schule oder Kita die Rolle einer Lernbegleitung. Sie beobachten die kindlichen Lernprozesse, reflektieren sie mit den Kindern und unterstützen sie in ihrem eigenständigen Forschen.

„Boden schätzen“, „Wasser marsch!“, „Luft lüften – Wind bringt’s

Inzwischen bereichern die Tüfteltruhen „Boden schätzen“, „Wasser marsch!“, „Luft lüften – Wind bringt’s“, „Rohstoffreise – Entdecke, was in den Dingen steckt!“, „Forsches Viertel – Erkunde Deine Umgebung!“ und „Leise – Lauter – Lärm“ Schulen und Kitas; Handreichungen stehen den pädagogischen Fachkräften als Begleitmaterial zur Verfügung; korrespondierende Fortbildungen abgestimmt auf die Bedarfe der Pädagog_innen erweitern das entstandene Angebot. Die große Akzeptanz und der erfolgreiche Transferstart der Tüfteltruhen basiert vor allem auf der konsequent partizipativen Zusammenarbeit aller Projektpartner/-innen, die zu einer starken Identifikation der teilnehmenden Pädagog_innen mit dem Projekt führte. Lehrer/-innen und Erzieher/-innen aus dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf waren von Anfang an mit in die Entwicklung und Erprobung der Tüfteltruhen einbezogen. Das so entstandene Netzwerk wird auf Wunsch der Beteiligten deshalb auch nach Projektende mit Unterstützung des Kinderforscherzentrums HELLEUM und dem Netzwerkfondprojekt NaBi KiKS fortgeführt.

Die Präsenz des Projekts auf zahlreichen Fachtagungen und Veranstaltungen, vielfältige Berichte in Printmedien, Kooperationen und der regelmäßige Austausch mit Wissenschaftler_innen auch über die Landesgrenzen hinaus, führten dazu, die Tüfteltruhen weit über den erwarteten Rahmen hinaus bekannt zu machen. Das Tüfteltruhen-Projekt hat besondere Aufmerksamkeit erfahren, indem es als Best Practice-Beispiel in die Handreichungen des neuen Rahmenlehrplan Sachunterricht für Berlin-Brandenburg aufgenommen wurde.

Durch die Weiterführung des Netzwerks, die Fortführung der Fortbildungen und die Betreuung der Tüfteltruhen durch das HELLEUM wird die geleistete Projektarbeit auch in Zukunft nachwirken und die Bildungseinrichtungen bereichern.

 

Projekttitel
„Entwicklung, Erprobung und Etablierung des neuen mobilen Umweltbildungsangebotes ‚HELLE und LEUM – Tüfteltruhen‘ für Kita- und Grundschul-Kinder"
Projektlaufzeit

Februar 2015 bis Januar 2017
Projektteam

Prof. Dr. Hartmut Wedekind (ASH Berlin), Isabell Springmann (ASH Berlin), Studierende der ASH Berlin (Johannes Buchegger, Caroline Blaske, Luisa Salvador, Julia Voß, Benedikta Heldman), das HELLEUM-Team
Kooperationspartner

GOFEX/Uni Saarland
unter Leitung von Prof. Dr. Markus Peschel
Forscherwelt Blossin
und IFFE an der FH Potsdam unter Leitung von Prof. Dr. Frauke Hildebrandt
Netzwerkteilnehmer_innen aus der Region
Förderer

DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Kontakt

tuefteltruhen@ash-berlin.eu