Frühe mathematische Bildung ist ein wichtiger Bildungsbereich in Kindertagesstätten und mathematische Aspekte der Weltaneignung bereiten Kindern viel Spaß und Freude. Kinder in ihrer mathematischen Bildung zu unterstützen ist wiederum eine wichtige Aufgabe für pädagogische Fachkräfte.
Welche Kompetenzen pädagogische Fachkräfte benötigen, um dieser Tätigkeit gut gewachsen zu sein, also Kinder sinnvoll und nachhaltig zu unterstützen, ist bisher noch nicht ausreichend erforscht. Daraus abgeleitet hat das Vorgänger-Projekt KomMa die Entwicklung von Kompetenzen im Bereich früher Mathematik untersucht. Einbezogen wurden Studierende an Fachschulen, die dort ihre Ausbildung zum/zur Erzieher/-in absolvierten sowie Studierende an Hochschulen, die dort ein Bachelorstudium mit dem Abschlussziel Kindheitspädagogik absolvierten. Daran anknüpfend untersucht das Projekt Pro-KomMa die Kompetenzen im Bereich früher Mathematik von Erzieherinnen und Erziehern sowie Kindheitspädagoginnen und -pädagogen in der Zeit des Berufseinstiegs. Hierbei soll u. a. der Zusammenhang zwischen mathematischen und mathematikdidaktischen Kenntnissen einerseits, Situationswahrnehmung und Handeln in der Situation andererseits untersucht werden. Hinzu tritt eine Analyse des Zusammenhangs zwischen Selbstkonzepten (z. B. Matheangst) und Selbstwirksamkeitserwartungen. Bei allem wird mit untersucht, welche Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausbildungssituationen, Fachschule und Hochschule, vorliegen.
Mathematische Aspekte in Alltagssituationen erkennen und vertiefen
In dem Teilprojekt der Alice Salomon Hochschule Berlin wird untersucht, inwiefern angehende pädagogische Fachkräfte mathematische Aspekte in Alltagssituationen wie z. B. im Morgenkreis, in Würfelspielen, beim Legen von Mustern etc. erkennen und wie sie diese daran anknüpfend bewusst mathematisch vertiefen, indem beispielsweise passende und herausfordernde Fragen gestellt werden.
Forschungsmethodisch ist ein mixed-methods Design gewählt worden, um der Vielfältigkeit der Kompetenzfacetten ebenso gerecht zu werden, wie der Komplexität der pädagogischen Praxis in Kindertagesstätten. Einbezogen werden zwischen 50 und 60 pädagogische Fachkräfte in den Bundesländern Berlin und Brandenburg und es wird auch untersucht, welche mathematischen Kompetenzen die von ihnen betreuten Kinder zeigen.
Am Projekt beteiligt sind Wissenschaftler/-innen der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin und der Alice Salomon Hochschule Berlin. Es wird im Rahmen der Förderlinie „Kompetenzmodelle und Instrumente der Kompetenzerfassung im Hochschulsektor – Validierungen und methodische Innovationen“ (KoKoHs) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Kurzinformation
Projekttitel:
Pro-KomMa: Professionalisierung des frühpädagogischen Studiums im Bereich Mathematik
Projektlaufzeit:
Januar 2016 bis Dezember 2018
Projektteam Alice Salomon Hochschule:
Professorin Dr. Corinna Schmude
Dr. Aljoscha Jegodtka
Projektteam Humboldt-Universität zu Berlin:
Professorin Dr. Katja Eilerts (Projektleitung)
Professor Dr. Thomas Koinzer
Dr. Julia Rasche
Dr. Markus Szczesny
Projektteam Freie Universität Berlin:
Professor Dr. Michael Eid
Lars Jenßen (Projektkoordination)
Kooperationspartner:
Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität Berlin
Förderer:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Kontakt:
pro-komma.educat@hu-berlin.de
jegodtka@ash-berlin.eu