Forschung Kultureller Austausch als Brückenbauer: Stadt und Land im Dialog

Das Projekt „Bühne frei für gutes Älterwerden in Stadt und Land!“ zeigt, wie kulturelle Begegnungen Vorurteile abbauen können...

Eine Seminargruppe beim Projektabschluss von "Bühne frei"
Eindrücke der Abschlusskonferenz von „Bühne frei für gutes Älterwerden in Stadt und Land!“ in der Evangelischen Kirchengemeinde Apfelsinenkirche. Basak Yasar

Am 2. September 2024 fand die Abschlusskonferenz des künstlerischen Kooperationsforschungsprojekts „Bühne frei für gutes Älterwerden in Stadt und Land!“ in der Evangelischen Kirchengemeinde Apfelsinenkirche in der Gropiusstadt statt und brachte Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten zusammen. In einer zweijährigen Zusammenarbeit zwischen der Alice Salomon Hochschule Berlin und der Hochschule für Wirtschaft und Technik Berlin wurden durch kreative Formate Begegnungen zwischen Stadt und Land ermöglicht.

Das Projekt zielte darauf ab, das Verständnis und die Kommunikation zwischen Menschen aus der Stadt und vom Land zu fördern und so zur gesellschaftlichen Integration beizutragen. Das Miteinander verdeutlicht wie kultureller Austausch nicht nur Barrieren abbaut, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Im Mittelpunkt von "Bühne frei" stand der Austausch über Themen wie Geschichte, Identität und das Älterwerden. Mit gemeinsamen Aktivitäten und dank künstlerischer Ausdrucksformen bauten die Teilnehmer_innen Berührungsängste ab und begegneten sich auf einer persönlichen Ebene.
Ein besonderes Highlight war die Kooperation der Stadtteilmütter aus Berlin-Neukölln und den Einwohner_innen aus Gerswalde. Viele der Stadtteilmütter hatten zuvor kaum Berührungspunkte mit ländlichen Regionen wie der in Brandenburg und waren anfangs skeptisch. „Viele Frauen waren vorher noch nie in Brandenburg und hatten Vorurteile und Ängste", berichtet die Koordinatorin der Stadtteilmütter. „Doch sie waren positiv überrascht von der Offenheit der Menschen vor Ort.“ Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer_innen bestätigen den Erfolg des Projekts und unterstreichen die Bedeutung solcher Initiativen.

Die Zusammenarbeit in musealen und theatralischen Formaten ermöglichte es allen, eigene Geschichten zu teilen und anderen zuzuhören. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Bereich der sozialen Kulturarbeit unter der Leitung von Prof. Dr. Johanna Kaiser (ASH Berlin) und dem Bereich Museologie, vertreten durch Prof. Dr. Oliver Rump (HTW Berlin), führte zu überraschenden und wertvollen Einsichten, da trotz unterschiedlicher kultureller Hintergründe viele Gemeinsamkeiten bestehen. Der Austausch trug dazu bei, Vorurteile abzubauen und das gegenseitige Verständnis zu fördern.

Gemeinsames Erleben verbindet

„Bühne frei für gutes Älterwerden in Stadt und Land!“ stärkte nicht nur das Miteinander, sondern leistete auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Lebensqualität und Toleranz. Kultureller Austausch und Dialog sind entscheidend, um gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden und ein gutes Älterwerden in einer vielfältigen Gesellschaft zu fördern. Die positiven Erfahrungen der Stadtteilmütter und der Brandenburger Teilnehmer_innen sind ein ermutigendes Beispiel dafür, wie gemeinsames Erleben Menschen verbinden kann.

Zum Abschluss noch persönliche Worte:
Durch die Konferenz und das Schreiben über das Projekt habe ich erkannt, wie kraftvoll kreative und interkulturelle Begegnungen sein können. Besonders beeindruckt hat mich, wie die Teilnehmer_innen offen aufeinander zugegangen sind und dabei ihre Vorurteile hinter sich gelassen haben. Es hat mir gezeigt, dass es oft nur kleine Schritte braucht, um große Barrieren zu überwinden und das Miteinander in unserer Gesellschaft zu stärken.

Basak Yasar

Eine Broschüre dokumentiert mit den Stimmen der Macher_innen und Adressat_innen die einzelnen Erlebnisse, Aktionen und Meinungen aus zwei Jahren Projektarbeit. Sie ist kostenfrei erhältlich und kann bestellt werden bei:
Johanna.Kaiser@ avoid-unrequested-mailsash-berlin.eu
oder
oliver.rump@ avoid-unrequested-mailsHTW-Berlin.de

Weiterlesen:
- Die Halbzeitbilanz "Bühne frei für gutes Älterwerden in Berlin und Brandenburg" von Prof. Johanna Kaiser
- Der lesenswerte Beitrag "Stadt trifft Land und Menschen begegnen sich" bei den HTW-Campus Stories
- Mehr über das Projekt auf der IFAF-Seite