Forschung Digital smart

SmartHands-Team der ASH Berlin präsentiert zum Nutzen durch digitale Technologien und Partizipation auf zwei internationalen Tagungen

Menschenkopf aus Linienraster
Gerd Altmann

Großer digitaler Transformationsdruck ging coronabedingt in den zurückliegenden beiden Jahren auf Lehrende, Studierende und Auszubildende aus. Ausgerechnet in diese Zeit fiel der Start des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes SmartHands unter Projektleitung von Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann. Das Projektteam, bestehend aus Dr. cand. Lysann Kasprick und Lukas Weiss (Studierender im weiterbildenden Masterprogramm Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit), musste enorme Hürden überwinden und Probleme lösen, um das Teilprojekt der ASH Berlin mit dem Titel „Lehrkonzept smart-device-basierter Lernlösungen“ immer wieder in Richtung Zielerreichung zu steuern. In erster Linie richtet sich das Projekt an die Lehrenden in der physikalischen und rehabilitativen Medizin und Therapie. Sie sollen befähigt werden, die digitalen Medien und Instrumente im Rahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung sinnvoll, bewusst und effizient einzusetzen. Dabei freut sich das Team auch über die Erfolge der ASH-Kolleg_innen vom benachbarten Forschungsprojekt „skill.LAB:XR“, bei dem Pflegesituationen mit XR-gestützten Simulationen trainiert werden. „Wir sind überzeugt, nur die Zusammenarbeit und das schauen über den eigenen Tellerrand führen schließlich zum Gelingen mit Blick auf unsere adressierten Zielgruppen.“, so Claudia Winkelmann.

Es liegt daher nah, dass Lysann Kasprick und Lukas Weiss innerhalb der Förderlinie des BMBF Digitale Medien in der beruflichen Bildung in den Gesundheitsberufen (DigiMed) mit den Kolleg:innen der HWR Berlin, der TU Berlin sowie dem Frauen Computer Zentrum Berlin das Arbeitsgremium Technologien und Partizipation gegründet haben. „Wir konnten mit der Vorstellung der gemeinsamen Ergebnisse zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen den Nutzen durch digitale Technologien und Partizipation aufzeigen und mit den Teilnehmenden die realen Bedingungen markieren. Nicht jede und jeder verfügt über ein vollausgestattetes Home-Studio und VR-Brillen oder Haptic Gloves. Eher ist es doch die Seltenheit. Hierfür, also ganz basal für die physische Verfügbarkeit von digital devices, brauchen wir Lösungen und haben einige Ideen dazu geteilt.“, erklärt die Sozialpädagogin Lysann Kasprick zum Vortrag auf der 16. International Technology, Education and Development Conference (INTED) 2022. Veranstalter ist die International Academy of Technology, Education and Development. Die zweitägige Konferenz im Online-Format bot einen Austausch von Wissen und Erkenntnissen über Lehr- und Lernmethoden sowie zu Innovationen im Bereich der Bildungstechnologien mit Teilnehmenden aus über 80 Ländern.

Für Präsentationen auf der 4. European Public Health Week vom 16. bis 20. Mai 2022 hatte Lukas Weiss einen Zusammenschnitt als ersten Einblick in die Arbeit von SmartHands „Lehrkonzept smart-device-basierter Lernlösungen“ vorbereitet (Link zum Vorstellungsvideo SmartHands AP2 - Lehrkonzept smart-device-basierter Lernlösungen) und führt dazu aus: „Nach vielen Interviews und der Arbeit mit Lehrenden – unseren Proband_innen im Projekt - ist deutlich geworden: Es gibt darunter diejenigen, die ganz behutsam an diese Medien herangeführt werden müssen und es gibt diejenigen auf einem ganz anderen Anwendungsniveau, die eher eine letzte Bestätigung abholen wollen. Daher sind wir auch schnell abgekommen von einem Kurs für alle. Wir handhaben die Lerneinheiten eher nach dem Cafeteria-Prinzip und verstehen uns als Coach für die Lehrenden. Wir alle sind so individuell, für unsere Zielgruppe braucht es daher die personalisierte Lehre.“ Während der European Public Health Week fanden 235 Veranstaltungen in 21 unterschiedlichen Sprachen statt. Dabei war die Woche als online-Format konzipiert. Aber viele Hochschulen, Gesundheitsdienste und Einrichtungen ließen es sich nicht nehmen und haben in ihrem Haus mit ihren Mitarbeitenden die fünf Thementage mit Fokus auf die Jugend, auf Impfung, auf den Klimawandel, auf die psychische Gesundheit und auf stabile Gesundheitssysteme gestaltet.   

Vom Zuwendungsgeber unterstützt und unter Herausgeberschaft von Lysann Kasprick wird nun das geballte Wissen der gesamten Förderlinie „Digitale Medien in der beruflichen Bildung in den Gesundheitsberufen (DigiMed)“ in einem Sammelband als e-book gebündelt.

Das SmartHands-Team der ASH Berlin wird bis zum Laufzeitende des Projektes im April 2023 weiter berichten, unter anderem zu Avataren, 360-Grad-Kameras, Sensorfolien auf der Hautoberfläche und wie man VR-Brillen herstellt.