Prof. Dr. André Heinz und Christine Blümke, Lehrende im Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung - Online, sind dieses Jahr mit dem „Teacher of the Year Award“ für herausragende Online-Lehre ausgezeichnet worden. Im Gespräch geben Sie interessante Einblicke…
Wie gelingt gute Online-Lehre?
Christine Blümke: Ein Schlüsselfaktor ist es, die Studierenden da abzuholen, wo sie stehen. Ein anderer, einen Transfer zwischen Theorie und Praxis zu schaffen, aber auch, was
Methodik, Didaktik und technischen Support angeht, an die Hand zu nehmen und dabei zu unterstützen.
Ein weiterer wesentlicher Faktor für gelingende Onlinelehre sind schnelle Rückmeldungen. Es geht darum, die Studierenden nicht im digitalen Raum alleine zu lassen und sie immer wieder abzuholen. Man muss immer wieder ein Gefühl vermitteln, das sagt: Genau aus dem Grund macht ihr das!
Prof. Dr. André Heinz: Genau, man muss sie immer wieder abholen, um diese Sinnfrage, warum man das macht, positiv aufzulösen.
Welche Vorteile hat die Onlinelehre gegenüber der in Präsenz?
Heinz: Sicherlich die Flexibilität, die Aufgaben immer und überall machen zu können. Sich abstimmen zu können.
Blümke: Den Berufstätigen erlaubt es, ihrer Tätigkeit nachzukommen. Das ist im Präsenzstudiengang so einfach nicht machbar. Ein sehr großer Teil unserer online Studierenden arbeitet und oder hat noch andere Aufgaben. Dies nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich flexibel anzugehen, ist ein großer Vorteil der Onlinelehre. Wir schaffen eine Verbindung zwischen Arbeits- und Privatleben, indem wir Tools für die Lehre nutzen, mit denen Studierende auch im privaten Kontext zu tun haben.
In Ihrer Gestaltung der Onlinelehre spielen die Präsenztermine eine wichtige Rolle. Wie kann man sich das vorstellen?
Heinz: Sich viermal im Jahr zu treffen, mit denen zusammen zu kommen, mit denen man unter dem Jahr durch die Prüfungsleistungen recht viel zu tun hat, ist wichtig. Nachdem sie durch die interprofessionellen Prüfungsleistungen miteinander zu tun haben, sich dann in Präsenz zu treffen, auch die Lehrenden zu sehen, das sind richtige Highlights!
Blümke: Unser Credo ist, dass wir in Präsenz nur das machen, was sich online nicht abbilden lässt. Nur das, was online nicht geht. In Präsenz schreiben wir keine Übungen oder Klausuren. In Präsenz geht es um den interaktiven Austausch.
Über 1.100 Studierende haben bei der Wahl zum „Teacher of the year“ abgestimmt. Was macht diese Auszeichnung mit Ihnen?
Blümke: Es bringt Motivation! Besonders ist sicherlich das spezifische Feedback, da die Befragten begründen mussten, warum sie sich für einen entschieden haben. Sich das noch einmal anzuschauen und da Dinge für sich herauszuziehen ist wertvoll. Man lernt, was welchen Stellenwert bei den Studierenden hat und fokussiert das beim nächsten Mal bewusster. Es triggert persönlich, fachlich und auf ganz vielen unterschiedlichen Ebenen.
Heinz: Es ist eine besondere Form der Anerkennung durch die Studierenden. In anderen Kontexten bekommt man die anders. Es war überraschend, da freut man sich natürlich. So eine Auszeichnung trägt einen!