ASH macht Schule Unterschiedliche Wege zum Studium

Das studentische Peer-Beratungsprojekt ASH macht Schule verabschiedet sich

Nach über 10 Jahren andauernder Aktivität ist das Projekt ASH macht Schule im Dezember 2020 – erstmal – ausgelaufen. Das Projekt kann zurückblicken auf eine Erfahrungs intensive Zeit mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, in denen Schüler_innen aus Oberstufenzentren, Berufsschulen, Gymnasien und Gesamtschulen Eindrücke über das Studieren an der ASH Berlin vermittelt wurden.

Die Schüler_innen kamen aus sehr unterschiedlichen Bildungsinstitutionen.
Was ihnen jedoch gemeinsam war, war dass sie kurz vor dem Schulabschluss standen.

Viele kennen die Fragen und Unsicherheiten die mit einem bevorstehenden Abschluss verbunden sind: Was mache ich danach? Wie will ich mein Leben gestalten? Welchen Ausbildungsweg soll ich wählen, wie wird er mein Leben prägen? Diese Fragen sind oft mit einem großen Leistungsdruck verbunden. Ein Studium verspricht die größten Erfolgschancen; aber für viele erscheint ein Studium als große Bürde, der Gedanke an ein Studium ist mit Selbstzweifeln behaftet. Andere wiederum denken gar nicht erst über ein Studium nach, unter der Annahme, sie seien nicht dafür gemacht, oder auch, weil sie sich unter dem Begriff Studium nichts vorstellen können.

Dass den einen ein Studium vorbestimmt scheint und den anderen ein Studium gar nicht erst in den Sinn kommt, ist eine gesellschaftlich erzeugte Tatsache. Anders gesagt: Wer nicht in einem Akademikerhaushalt aufwächst, wird weniger wahrscheinlich an ein Studium denken und weniger wahrscheinlich studieren, als jemand, dessen Eltern selbst studiert haben.

Das Projekt ASH macht Schule wollte genau diese Barriere abbauen.

Konkret ging es deshalb darum, Schüler_innen aus Nicht-Akademikerhaushalten ein Studium vorstellbar zu machen. Daher ging es in den Workshops von ASH macht Schule um Zugangsvoraussetzungen, Inhalte und Berufsperspektiven der ASH-Studiengänge – aber nicht weniger Gewicht hatten demgegenüber Erfahrungsberichte über den Studienalltag, Rundgänge durch die ASH Berlin, und nicht zuletzt Gespräche über Zukunftsperspektiven, Vorhaben, Ideen und Zweifel der Schüler_innen.

Das Angebot von ASH macht Schule richtete sich auch an junge Menschen, die mehrsprachig aufwachsen oder Newcomer sind, denn im Verhältnis zur Bevölkerungsstruktur sind Studienabgänger_innen, die selbst oder deren Eltern Migrations- oder Fluchterfahrung haben, in den sozialen, erziehungs-, bildungs- und gesundheitsbezogenen Berufen nach wie vor unterrepräsentiert. In diesem Kontext kooperierte ASH macht Schule mit dem Projekt M-Power Girls. Die Kooperation ermöglichte es, zwei mal im Jahr einen M-Power Feriencampus mit Deutsch-Intensivkursen für Mädchen an der ASH Berlin anzubieten.

ASH macht Schule war also ein Projekt, das auf der Vermittlung von Studienerfahrungen und Einblicken in den Studienalltag aufbaute. Konsequenterweise wurden die Workshops auch von Studierenden durchgeführt. Meist waren das Informationsworkshops in deren Mittelpunkt eine Präsentation und einige interaktive Elemente standen, um den Austausch anzuregen. Teilweise wurden aber auch andere Formate wie Worldcafes durchgeführt, die eher in Richtung einer Peer-to-Peer-Beratung gingen.

Das Übergangsprojekt ASH macht Schule entstand aus einer studentischen Initiative und konnte schließlich über einen langen Zeitraum über Mittel des Projekts ASH-IQ finanziert und von Silvia Ben Mahrez verantwortet werden. Die zahlreichen studentischen Mitarbeiter_innen, die das Projekt mit Leben gefüllt haben, kamen aus allen Studiengängen der ASH Berlin und schöpften im interdisziplinären Team von den verschiedensten Zugängen, Ideen und Erfahrungen.


Phyllis Metzdorf
ist ehemalige studentische Mitarbeiterin im Projekt.