Lernen & Lehren Start with a PEER an der ASH Berlin

Student_innen at work im Interview

Zwei Frauen unterhalten sich an einem weißen Tisch
Christina @ wocintechchat.com / Unsplash

Das Projekt Start with a PEER (Partizipation, Empowerment, Engagement und Resilienz im Studium) fördert Partizipation im Bereich hochschulpolitisches Engagement und Selbstorganisation sowie Resilienz und Stressbewältigung im Studieneingang. Partizipation ist als Thema in der Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre bei der (Neu-)Gestaltung der fachübergreifenden Studieneingangsphase angesiedelt (Kontakt: brandalise@ash-berlin.eu). Resilienz und Stressbewältigung ist beim Projekt alice gesund (Kontakt: holzer@ avoid-unrequested-mailsash-berlin.eu) angebunden.

Das Peer-Projekt nimmt Bezug auf die Ergebnisse aus dem Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen und Wohlbefinden (StudiBifra). Es steht im Austausch mit dem Steuerkreis Studentisches Gesundheitsmanagement und dem Studierendenparlament (StuPA). 

Wie war für Dich der Start ins Projekt?

Laura: Ich habe vor ein paar Jahren meinen Bachelor abgeschlossen und nach einer anschließenden Ausbildung zur Physiotherapeutin auch in diesem Beruf gearbeitet. Nun stand für mich im letzten Semester der Wechsel vom Berufsleben zurück zum Studium an. Ich nehme somit wieder eine Rolle als Studentin ein, mit all den Anforderungen und Erwartungen, die die Lebenswelt Hochschule mit sich bringt. Eine neue Rolle bedeutet gleichzeitig sich neu zu orientieren, die neue Rolle mit bestehenden abzugleichen und zu vereinbaren. Besonders der Übergang ins Student_innenleben, also die Anfangszeit an der neuen Institution, kann eine Herausforderung darstellen, z.B. durch die damit verbundene Orientierung im neuen Umfeld, finanzielle Schwierigkeiten, fachliche Anforderungen oder das hohe Maß an Selbstorganisation, welches vorausgesetzt wird. Hinzu kommen außerdem die Schwierigkeiten und Veränderungen, die die immer noch andauernde Corona-Pandemie für das Studium mit sich bringt. Wie wir mit diesen Herausforderungen umgehen und diese bewerten, hängt von unterschiedlichsten Faktoren ab und unterscheidet sich je nach Person stark. 

Im Projekt bin ich nun studentische Mitarbeiterin. Im Team kommen wir aus verschiedenen Kontexten und sind unterschiedlich vernetzt, bringen vielfältige Erfahrungen mit und ebenso vielfältig ist der Input, den wir zum Projekt beitragen können. Gerade hier im Team und nach außen hin, weil wir unterschiedliche Rollen ausüben, ist es wichtig diese in der Gruppenbildung und im Prozess der Projektarbeit zum Thema zu machen. Wir sind nämlich Multiplikator_innen. Die Grundlage für unsere Arbeit bilden die Begriffe: Partizipation, Gesundheit und Engagement, die es zunächst für uns zu definieren gilt. So können wir ein gemeinsames Verständnis für diese Konstrukte entwickeln, auf denen unsere Arbeit aufbauen wird. Es wird ein Peer-Angebot entstehen, welches sich vor allem an die Bedürfnisse und Bedarfe von Student_innen in der Studieneingangsphase richtet. Wir als Team haben alle bereits mindestens einmal diese entscheidende Phase, zu Beginn des Studiums, durchlaufen. Wir möchten Rahmenbedingungen für ein gesundes Studieren und Wohlfühlen im Studium mitgestalten.

Wie blickst du auf Dein Studium? 

Laura: Damit das Studium uns nicht überfordert, brauchen wir Unterstützung beim Übergang ins Student_innenleben. Es entspricht der Idealvorstellung, dass durch das Studium möglichst wenig Stress und belastende Situationen entstehen und es somit seltener zu außerordentlichen Herausforderungen kommt. Da sich dies jedoch nicht immer vermeiden lässt, ist es wichtig Ressourcen zur Verfügung zu haben, um diesen Belastungen entgegen zu wirken, bzw. sie überwinden zu können. Resilienzförderliche Maßnahmen, welche die Widerstandsfähigkeit stärken, können entscheidend für das Zurechtfinden, das Wohlfühlen im Studium, und dadurch auch ausschlaggebend für ein erfolgreiches Studium sein. Wir alle bringen Fähigkeiten mit, welche zur Bewältigung von herausfordernden Situationen eingesetzt werden können, aber auch das Umfeld kann und sollte eine unterstützende Wirkung auf Herausforderungen darstellen. Die Lebenswelt Hochschule muss (gesundheits-)förderlich gestaltet werden, genauso wie persönliche (Gesundheits-)Kompetenzen gestärkt werden müssen.

Wie gehst Du das Projekt an, Mandy?

Mandy: Ich studierte Soziale Arbeit bunt, gesellig, laut, diskussionsfreudig, campusintensiv und vor Corona. Was ich gelernt habe: Fragen stellen hilft, nicht nur mir, sondern auch dem Gegenüber, aber das ist nicht einfach, schon gar nicht online. Im Peer-Projekt geht es nicht nur um die Mitwirkung bei Entscheidungen, sondern um die konkrete Maßnahmenentwicklung. Es geht nicht spezifisch um Sportprogramme oder wie das Mensaessen gesünder werden könnte, es geht um das, was stresst! Was regt Dich so richtig auf an Deinem Studium an der ASH Berlin? Welche Sorgen begleiten Dich in Bezug auf Dein Studium? Diese Themen möchte ich anhand Fokusgruppen-Gesprächen angehen.

Was verstehst Du unter Gesundheit?

Mandy: Ich bin ehrenamtlich im Steuerkreis Studentisches Gesundheitsmanagement. Unter Gesundheit verstehe ich nicht Freisein von Beeinträchtigungen, sondern die Kraft mit ihnen zu leben, so Wolfgang Goethe. Die Motivation, Gesundheit ganzheitlich zu betrachten, ist mir nicht nur persönlich, sondern auch als Studentin mit einigen chronischen Erkrankungen ein Anliegen.

 Wie gehst Du das Projekt an, Lea?

Lea: Als ich die Stellenausschreibung für das Peer Projekt las, habe ich als erstes an eine konkrete Projektidee mit einer ausgearbeiteten Fragestellung und verteilten Zuständigkeiten gedacht. Im Nachhinein macht es Sinn, dass die Fragestellung nicht ausformuliert ist und die Aufgaben noch nicht klar verteilt sind. Denn nur so können wir als Team einen partizipativen Prozess über unsere Rollen, Aufgaben und Interessen als Peers entwickeln. So sind wir in einen Prozess gestartet und haben uns zunächst zu den Kernthemen des Projektes, Partizipation, Gesundheit und Empowerment, Gedanken gemacht. Wir haben Literatur recherchiert, eigene Berührungspunkte reflektiert und sind in den Austausch gegangen. Mein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Partizipation.

Welche Idee wirst Du im Projekt angehen?

Lea: Während der vergangenen Onlinesemester habe ich gemerkt, dass das Hochschulleben weit weg scheint und ich mich nicht als Teil der Hochschule fühle. Ich kenne die ASH Berlin nur aus der Onlinelehre und habe das Gefühl die Strukturen nicht richtig zu durchdringen. Ich werde mich für das Mentoring-Programm in meinem Studiengang einbringen und es mit der Tutor_in des MA PSP, weiterentwickeln. Das Angebot richtet sich an Student_innen im Onlinesemester und in Präsenz in der Studieneingangsphase. Diese möchten wir hinsichtlich Stundenplanerstellung, wissenschaftliches Arbeiten, Wohnungssuche, Berlin-Kennenlernen, etc. unterstützen. Wir möchten außerdem das Mentoring insoweit überarbeiten, dass das Programm für alle Studiengänge Orientierung geben kann.

 

Kontakt: brandalise@ash-berlin.eu