Lernen & Lehren Mitgestalten, Mitreden, Mitwirken: Innovationsfonds ermöglicht studentische Projekte

Zur Umsetzung des Leitbildes Lernen und Lehren stellte die ASH Berlin im Jahr Studierenden einen Innovationsfonds zur Verfügung...

Die Grafik zeigt unterschiedliche Menschen.
- Freepik

Der Innovationsfonds für Studierende zum Thema praxisnahe Lehre sowie Partizipation und Teilhabe zur Umsetzung des Leitbild Lernen und Lehren wurde im Jahr 2024 erfolgreich umgesetzt. Die Schwerpunktthemen im Jahr 2024 waren: Praxisnahe Lehre sowie studentische Teilhabe und Partizipation.

Im Wintersemester 2024/25 erhielten durch den Innovationsfonds insgesamt sechs studentische Initiativen die Möglichkeit, ihre Projekte rund um das Thema praxisnahe Lehre sowie studentische Teilhabe und Partizipation zu realisieren. Die Projekte bearbeiteten verschiedenen Themen wie Umsetzung von Diversity und Antidiskriminierungsarbeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Entwicklung selbstermächtigender Bildungsprozesse, Auseinandersetzung mit und Schutz vor Rechtsextremismus in Marzahn-Hellersdorf, Entwicklung von Awareness-Strukturen in Lernräumen sowie Entwicklung innovativer Ansätze in der Hochschuldidaktik aus studentischer Perspektive. 
Im Rahmen ihrer Projekte erprobten und entwickelten die Studierenden unterschiedliche Zugänge zur Förderung studentischer Teilhabe.  Sie arbeiteten mit partizipativen Formaten in der Projektentwicklung sowie in der Umsetzung z.B. in World Cafés, moderierten Gruppendiskussionen, Workshops und Fokusgruppen. Im Rahmen der Projekte boten sie Austauschräume an und realisierten selbstermächtigende Bildungsangebote, erstellten Podcasts und erarbeiteten Konzepte bzw. wirkten an diesen mit. 
Im Folgenden teilen drei dieser Gruppen exemplarisch Einblicke in ihre Projektarbeit…

Kindheitspädagogik der Podcast

Ein Projekt von Rita Jorra und Stephan Köster

Jingle: (Klang und musikalische Untermalung bei einem Audio.)
Ich begrüße Sie herzlich heute zu unserer ersten Podcast Folge.
Mein Name ist Rita Jorra und ich bin Kindheitspädagogin und studiere Bildung für nachhaltige Entwicklung. Meine Leidenschaft ist das Aufnehmen, Gestalten und Schneiden von Podcasts. Während meines Studiums habe ich viel von dem Format Podcast profitieren können. Mir liegt Wissenschaftskommunikation und Inklusion am Herzen. Wie können wir wichtige und relevante Themen der Kindheitspädagogik möglich niederschwellig und für alle Menschen erreichbar gestalten? Könnte das Format Podcast ein Türöffner für Praxis der Kindheitspädagogik und die Zivilgesellschaft werden? Statistisch gesehen tragen die Menschen mobile Datenträger wie Handys oder Tablets immer mehr bei sich. Podcast könnte der erste Schritt der Digitalisierung im Bereich der Kindheitspädagogik sein. 
Damit entstand die Idee:
Einen Podcast der Kindheitspädagogik zu gestalten. 

Gemeinsam mit Studierenden im Rahmen des Seminars „Profilbildung und Marketing“  des Studienganges Kindheitspädagogik haben wir verschiedene Podcast Folgen aufgezeichnet.
Die unterschiedlichen Themen wurden von unterschiedlichen Gruppen von Studierenden gestaltet und vorbereitet. 
Einige Themen brauchten gründliche Vorbereitung auf der theoretischen Ebene und bieten eine vielfältige Möglichkeit der Darstellung im Format Podcast. 
Seit Mai 2025 sind die die entstandenen Podcast Folgen online verfügbar. 

Awarenessstrukturen in Lernräumen 

Awareness-Gruppe KriDiCo Sommersemester 2024

Wir sind eine Gruppe Studierender, die sich seit Mai 2024 ehrenamtlich damit beschäftigt, Awareness-Strukturen in Lernräumen des Masterstudiengangs „Kritische Diversity und Community Studies“ aufzubauen und umzusetzen. Unser Gruppenprozess ist durch die wiederholte Erfahrung entstanden, dass diskriminierende (Sprach-)Handlungen innerhalb des Seminarkontextes häufig zu Überforderung, Schweigen oder Schuldzuweisungen führen und zur Folge haben, dass Betroffene selbst Sprechräume und Verantwortungsübernahme einfordern müssen. Entsprechend ist es uns ein Anliegen, uns selbst in Awareness-Arbeit zu schulen, welche wir sowohl als präventives als auch aktives Handeln begreifen.

Durch die finanziellen Ressourcen des Innovationsfonds konnten wir uns sowohl professionelle Unterstützung bei der Entwicklung eines semesterübergreifenden Konzepts, als auch im Sinne der praktischen Sensibilisierung einholen. Wir wünschen uns, unseren Prozess als Multiplikator_innen weiter tragen zu können und wollen entsprechend in den Einführungstagen des neuen Semesters mit den Studierenden in einen Austausch kommen.

Praxis trifft Hochschule: 
Wie der "PraxisCampus" die Praxis in die Hochschule bringt und die Hochschule in die Praxis – eine Utopie von hochschulpolitisch Studierenden der ASH Berlin

Verantwortlich: Das Studierendenparlament 2024/2025

In WorldCafés, Austauschrunden und internen Workshops haben wir, das StuPa 2024/2025, Ideen zur Vereinbarkeit von Studium, Care-Arbeit und Beruf gesammelt und so beschrieben, als ob all das bereits stattgefunden hat.
An der ASH Berlin verbinden Studierende seit dem SoSe 2024 Theorie mit Engagement. Mit dem Projekt „PraxisCampus – Soziale Arbeit vernetzt denken“ wagt die Hochschule einen neuen Weg: Studierende arbeiten ein Semester lang eng mit sozialen Trägern, Initiativen und Nachbarschaftsprojekten zusammen – als aktiver Teil ihres Studiums.

Ziel des Projekts ist es, aktuelle Herausforderungen gemeinsam mit der Praxis zu erkennen und kreative Lösungen zu entwickeln.
Gestartet wurde mit einer „Mix&Match-Börse“ im Audimax, bei der sich Träger und Projekte der ASH Berlin vorstellten. Daraus bildeten sich Teams aus Studierenden, Lehrenden und Trägern, die eigene Konzepte entwickelten. Die Praxisphase ersetzt das Praxissemester.
Im Herbst 2025 wurden die Projekte öffentlich präsentiert. Als Anerkennung erhielten die Teilnehmenden ein Zertifikat für zivilgesellschaftliches Engagement – ein sichtbares Zeichen für gesellschaftliche Verantwortung. „PraxisCampus“ wird ab 2025 ins Curriculum aufgenommen – und macht deutlich: Hochschule bewegt, wenn sie rausgeht und Praxis reinkommt.

Autor_innen:
Urte Böhm, Qualitätsmanagement und -entwicklung in Studium und Lehre (QME SuL)
mit Studierenden der Innovationsfonds-Projekte