Lernen & Lehren Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten

In der Nacht vom 08. auf den 09. Mai 2019 haben das Zentrum ASH-IQ und die Lernwerkstatt in Kooperation mit den Kolleg_innen der Schreibberatung, der Bibliothek und vielen weiteren Involvierten zum zweiten Mal zur „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ eingeladen

EIn Mond am Abendhimmel, im Vordergrund Zweige eines Baumes
Bernd Kasper_pixelio.de

Während sich die Hochschule langsam leerte und immer ruhiger wurde, nahm die Zahl der Personen in den Räumen der Lernwerkstatt stetig zu. Um 17 Uhr war es dann endlich wieder soweit: Die zweite Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten an der ASH Berlin wurde in den Räumen der Lernwerkstatt eröffnet. Gleich im Anschluss starteten die ersten Workshops, angeleitet von den Schreibtutor_innen des ASH Schreibteams, vom Team der Hochschulbibliothek sowie von der Frauen*beauftragten der ASH Berlin. Über den Abend wurden auch noch Workshops von den Tutor_innen der ASH Empowerment Stelle für Studierenden mit Rassismuserfahrung (EmpA), von Prof. Dr. Arnd Pollmann sowie der Lehrbeauftragten Conny Bredereck zu verschiedenen Themenkomplexen rund ums Schreiben und Lesen angeboten, an denen jeweils bis zu 35 Personen teilnahmen. Alle Beteiligten waren überwältigt über die erneut zahlreiche Teilnahme an dieser „Langen Nacht“, die bei rund 100 Studierenden aus Bachelor- und Masterstudiengängen lag. Neben den zahlreichen Workshops, die impulsgebend oder prozessbegleitend ausgelegt waren, nutzten die Anwesenden die Möglichkeit in den Räumen der Offenen Schreib-/Lernwerkstatt der Hochschule an ihren jeweiligen Schreibprojekten zu arbeiten. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, so stellte die Hochschule Getränke zur Verfügung, mitgebrachte Köstlichkeiten der anwesenden Studierenden zauberten ein Buffet. Für alle, die zwischendurch eine kreative Abwechslung brauchten, hatten sich die Tutor_innen der ASH Werkstatt für Ästhetische Praxis (WÄP) ein vielfältiges Angebot ausgedacht und für all jene, die sich zwischenzeitlich bewegen wollten, standen Studierenden aus dem Studiengang Erziehung und Bildung in der Kindheit im Bewegungsraum der Hochschule bereit. Der Bewegungsraum wurde zu später Stunde zum Schlafraum umfunktioniert und gegen 7 Uhr früh wurde die schreibintensive Nacht mit Kaffee, frischem Obst und Croissants bei einem gemeinsamen Abschlussfrühstück beendet. Hier ein herzliches Dankeschön an die Hochschulleitung für Buttercroissants und Obst.

Für die Studierenden stand während der „Langen Nacht“ folgende Angebotsstruktur offen: Workshops und offene Beratung sowie Begleitung durch das ASH Schreibteam. Ein Raum für stilles, selbstständiges Schreiben sowie ein Raum für Austausch im Gespräch mit anderen Studierenden begleitet durch das Team der ASH Lernwerkstatt. Workshops und offene Beratung zur Literaturrecherche und zur Arbeit mit dem Literaturverwaltungsprogramm Citavi duch das Team der ASH Bibliothek sowie die Möglichkeit die Räumlichkeiten fürs Recherchieren oder Schreiben zu nutzen.

Stimmen von Mitwirkenden und Studierenden, die an der „Langen Nacht“ teilgenommen haben:

Antje Hoffer und Oliver Roth, Bibliothek

"Hochmotiviert nahmen wir auch dieses Jahr an der „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ teil. Neben der regen Teilnahme an der Citavi-Einführung sowie der Schulung zur systematischen Literaturrecherche wurden auch die längeren Öffnungszeiten der Bibliothek ausgiebig genutzt. In den Abendstunden kam eine ganz neue Stimmung der Bibliothek zum Vorschein. Einige Studierende saßen zwischen den Bücherregalen, um dort neue Inspiration für ihre Haus- und Abschlussarbeiten zu finden, andere arbeiteten konzentriert allein oder in kleinen Gruppen an ihren Schreibprojekten. Diese angenehme Atmosphäre spiegelte sich auch in den Schulungen wider. Trotz der späten Abendstunde waren die Studierenden wissbegierig und interessiert und nutzen die Gelegenheit auch nach den Schulungen noch viele Fragen zu stellen. Mit müden Augen, aber auch vielen positiven Erfahrungen und Rückmeldungen gingen wir nach Hause und freuen uns schon jetzt auf die nächste LaNa."

 

Franziska Worm und Marlen Stritzel, Schreibteam

„Wir arbeiten als Peer-Tutorinnen des Schreibzentrums an der ASH und haben im Rahmen der 2. Langen Nacht zwei Workshops angeboten, „Thema finden und eingrenzen“ und „Ins Schreiben kommen“. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass so viele Studierende mit großer Motivation daran teilgenommen und eigene Fragen mitgebracht haben. Die Stimmung haben wir als sehr konzentriert und produktiv wahrgenommen. Das hat uns auch noch einmal gezeigt, dass Veranstaltungen wie diese für Studierende der ASH wertvoll sein können und hoffentlich zukünftig regelmäßig stattfinden werden. Aus diesem Grund freuen wir uns schon auf die nächste Lange Nacht!“

 

Prof. Dr. Arnd Pollmann

„Im Workshop "Warum lesen, wenn man schreiben will", haben wir uns anhand eines kleinen Textes von Arthur Schopenhauer mit dem Zusammenhang von Lesen und „Selbstdenken" (so auch der Titel des Textes) beschäftigt. Der Philosoph Schopenhauer führt uns in dem besagten Text ein wenig an der Nase herum: Zu Beginn kritisiert er das Lesen heftig, und zwar als bloße Aneignung „fremder Gedanken", die dem erwünschten Selbstdenken oft im Wege stehen. Allerdings legt Schopenhauer uns ja auch selbst einen Text vor, den wir lesen sollen, sodass es ihm offenbar darum geht zu zeigen, dass Lesen sehr wohl gut, ja, notwendig sein kann, und zwar dann, wenn uns die Lektüre zum Selbstdenken anregt. Und dies hat der Text geschafft!“

 

Gabi Rosenstreich, Frauen*beauftragte

Der Kurzworkshop zu gendergerechter Sprache im Rahmen der zweiten Lange Nacht an der ASH Berlin wurde dann doch etwas länger als vorgesehen. Eine kleine aber feine Gruppe Studierender hat sich zum Bedarf von gendergerechter Sprache und den verschiedenen Varianten diesem nachzukommen angeregt ausgetauscht. Fazit 1: Ein bewusster Umgang mit unserer Sprache ist unabdingbar, denn sie kommuniziert auch indirekt immer etwas über unsere Haltungen zu und Annahmen über Geschlecht mit und beeinflusst was wie verstanden wird. Fazit 2: Sprache ändert sich über die Zeit genauso wie die Gesellschaft. Fazit 3: Es gibt keine richtige oder falsche Form der gendergerechten Sprache in einer Hausarbeit, Hauptsache bewusst und konsequent. Fazit 4. So schwer ist es nicht, manchmal braucht es nur eine Umgewöhnung. Mehr Info und Tipps sind  hier auf den Seiten der Frauenbeauftragten zu finden.

 

Als Organisationsteam freut es uns besonders, dass die studiengangsübergreifend-interdisziplinäre Verbindung von empowernder Schreibunterstützung und -begleitung mit Lernwerkstattarbeit als hochschuldidaktisches Konzept für die diversitätsbewusste und diskriminierungskritische Gestaltung von Lehr- und Lernsettings im Rahmen der „Langen Nacht“ erneut erfolgreich umgesetzt werden konnte. Bei Lernwerkstätten handelt es sich um strukturell, organisatorisch und inhaltlich pädagogische Interaktionsräume, in denen es möglich ist, Lehren und Lernen nach Prinzipien inklusiver und diversitätsbewusster Pädagogik zu gestalten und eigene Lern-, wie hier konkret Schreibprozesse, ohne Reglementierung sowie selbstbestimmt zu erfahren. Im Rahmen der zweiten „Langen Nacht“ an der ASH Berlin konnte somit das Prinzip der Lernwerkstattarbeit wieder auf innovative Weise für den Bereich Schreiben studiengangsübergreifend fruchtbar gemacht werden.

Prof. Dr. Corinna Schmude, Initiatorin des Formats der „Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ an der ASH Berlin, zur zweiten Durchführung und ihren Highlights:

„Bei allen beteiligten Kolleg_innen und anwesenden Studierenden möchten wir uns auch auf diesem Weg nochmal sehr herzlich für diese außergewöhnliche, inspirierende und schöpferische Nacht bedanken! Bei allen beteiligten Kolleg_innen und anwesenden Studierenden möchten wir uns auch auf diesem Weg nochmal sehr herzlich für diese außergewöhnliche, inspirierende und schöpferische Nacht bedanken! Bei allen beteiligten Kolleg_innen und anwesenden Studierenden möchten wir uns auch auf diesem Weg nochmal sehr herzlich für diese außergewöhnliche, inspirierende und schöpferische Nacht bedanken! Bereits bei der sehr gut besuchten offiziellen Eröffnung der 2. Langen Nacht in der Lernwerkstatt „Freier Ausdruck“ (Raum 118) wurde deutlich, dass das Format auch in der 2. Auflage auf reges Interesse stieß. Auch ich möchte an dieser Stelle allen Akteur*innen für die engagierte, konstruktive und ideenreiche Ausgestaltung der Nacht danken. Ein besonderer Dank geht an die Kolleg*innen von ASH-IQ – Urte Böhm und Silvia Oitner – für die gesamte organisatorische Vorbereitung. Es freut mich sehr, dass die sorgfältig vorbereiteten Angebote so gut angenommen wurden. Neben den fachlichen Workshopangeboten war die Lange Nacht aber auch ein Ort der Begegnung über die einzelnen Studiengänge hinweg. In zahlreichen Gesprächen hatte ich die Möglichkeit Einblick in die vielfältigen Schreibprojekte von Studierenden zunehmen. Besonders beeindruckend fand ich, dass selbst beim morgendlichen Frühstück studiengangsübergreifend forschungsethische Fragen diskutiert wurden und sich die Studierenden zu ihren Themen, an denen sie aktuell arbeiten, austauschten."

Wir freuen uns heute schon auf die dritte Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten und laden Kolleg_innen und Studierende herzliche dazu ein, sich mit eigenen Angeboten zu beteiligen und die Nacht für das Voranbringen eigener Schreibprojekte zu nutzen! In einem kollektiven, förderlichen und kreativen Rahmen gelingt dies meist besser als allein.

Bei allen beteiligten Kolleg_innen und anwesenden Studierenden möchten wir uns auch auf diesem Weg nochmal sehr herzlich für diese außergewöhnliche, inspirierende und schöpferische Nacht bedanken!