Gesundheit betrifft uns alle. Doch inwiefern das Bewusstsein für einen gesunden Lebenswandel vorhanden ist, variiert von Person zu Person. Die einen interessiert es nicht, die Nächsten haben nie einen Zugang dazu erhalten und Andere verbringen ihr ganzes Leben damit, sich mit einem gesunden Lebenswandel auseinanderzusetzen und diesen zu leben. Doch was ist wirklich gesund? Und wie ist es möglich insbesondere Kindern einen Zugang zu dem Thema zu ermöglichen? Muss Gesundheit immer gleich mit hohen Kosten verbunden sein? Und wie kann man verhindern, dass selbst die Gesundheit von den finanziellen Mitteln der Eltern abhängt?
Mit diesen Fragen haben wir uns im Seminar „Gesundheit, Krankheit und Soziale Arbeit“ im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit beschäftigt, bevor wir unseren Workshop zum Thema „Gesundheit macht Spaß“ an einer Schule mit Förderschwerpunkt: Lernen in Hellersdorf durchführten. Untersuchungen bei der Einschulung zeigen, dass Kinder in Hellersdorf größere Gesundheitsdefizite haben, als in anderen Stadtteilen Berlins. Die soziale Ungleichheit wird auch im Bezug auf das Gesundheitsbewusstsein deutlich. Zu dem Zeitpunkt der Einschulung sind die meisten Kinder sechs Jahre alt. Ein Alter, in dem viel Grundlegendes für die Zukunft geprägt wird. Denn viele Krankheiten lassen sich mit einem früh beginnenden gesunden Lebenswandel vermeiden.
Untersuchungen bei der Einschulung zeigen, dass Kinder in Hellersdorf größere Gesundheitsdefizite haben, als in anderen Stadtteilen Berlins.
Wir entschieden uns also dazu, einen Workshop in einer Grundschule in Hellersdorf zu gestalten, der es den Kindern ermöglicht zukünftig selbstbestimmt auf ihren Körper und ihre Gesundheit zu achten und Spaß am Thema zu gewinnen. Wir planten, drei Aspekte in unterschiedlichen Räumen zu behandeln: Körperwahrnehmung, Bewegung und Ernährung. Da wir schon zu Beginn merkten, wie viel Kraft und Bewegungsdrang in den Kindern steckte, hielten wir den Theorieteil kurz und verpackten die Informationen in die spielerische Ausführung der Themenschwerpunkte. Draußen konnten die Kinder sich bei verschiedenen Spielen bewegen und ihrer Energie freien Lauf lassen. In der Küche wurde mit viel Gemüse und Obst eine günstige Vor-, Haupt-, und Nachspeise gekocht und auch hierbei zeigten sich die Kinder sehr motiviert und hatten Freude daran, ihre selbst zubereiteten Gerichte zu essen. Im Klassenraum fand dann eine ruhigere Phase statt, in der die Kinder ein Bewusstsein für ihren eigenen Körper entwickeln sollten.
Der Workshop verlief anders als wir es zunächst geplant hatten. Die Gruppe war deutlich größer als erwartet und die Kinder sehr aufgeregt, doch nach einer zeitlichen Umstrukturierung funktionierte alles gut. Bis auf einige Schnitte in den Fingern beim Kochen, grobe Auseinandersetzungen zwischen den Kindern beim Spielen und einem hohen Lärmpegel im eigentlich angedachten Entspannungsteil war der Tag geprägt von Motivation und Freude an den Themen. Wir haben vieles gelernt über die Planung eines solchen Workshops, den Umgang mit chaotischen Situationen und die Kraft und Motivation, die in jedem Kind steckt. Wir hoffen, dass auch die Kinder einiges mitnehmen konnten und es ihnen geholfen hat, in Zukunft für sich selbst entscheiden zu können, wie sie ihren Körper behandeln möchten und was ihnen gut tut.