Wie kamen Sie auf die Idee einer Online-Abschlussfeier?
Dorothea Warnow: In einer Teamsitzung vom Bachelor Soziale Arbeit Online (BASA-online) haben wir gemeinsam überlegt, wie wir die Absolvent_innen in Pandemiezeiten verabschieden können. Wir haben die Absolvent_innenfeiern in BASA-online über die Jahre immer als eine feststehende Größe erlebt und an der Tradition wollten wir auch unter Pandemiebedingungen festhalten. Bislang haben wir uns an der ASH Berlin im Audimax getroffen und mit Absolvent_innen, Angehörigen, Partner_innen, Kindern und auch Freund_innen gefeiert. Wir haben uns gefragt, wie wir in der Pandemie das vergnügliche Miteinander aufrechterhalten können – nicht in Präsenz, sondern Online. Um auch im Onlineformat eine lebendige Begegnungs- und Verabschiedungskultur zu erleben, haben wir ein Format gewählt, bei dem wir sichergehen wollten, dass es ein solches vergnügliches Miteinander geben kann. Wir haben uns für ein „Come Together Online“ per Video-Meeting entschieden.
Wie lief das „Come Together Online“ konkret ab?
Bastian Vogel: Am Nachmittag des 12. Dezembers 2020 war es soweit: Die Studiengangsleitung begrüßte die Absolvent_innen und Gäste, Sebastian Miesterfeld zauberte vom heimischen Klavier aus musikalische Klänge in die Wohnräume aller Beteiligten und im Anschluss entwickelte sich ein lebendiger und schöner Austausch zwischen den Lehrenden und Absolvent_innen und weiteren Gästen. Wir haben die Veranstaltung so geplant, dass wir ins Gespräch kommen konnten. Den Auftakt machte Prof. Dr. Hans-Ullrich Krause mit der Frage an die Anwesenden: „Wie haben Sie das Studium erlebt?“, Prof. Dr. Timo Ackermann stellte die Frage in den Raum: „Was hat sich verändert mit dem Abschluss des Studiums?“ und abschließend wollte Bastian Vogel wissen: „Wie haben Sie Ihren Abschluss gefeiert?“ Nach dieser lebendigen Fragerunde mit reger Beteiligung wurden noch kurz die beiden Preisträgerinnen für ihre Bachelorarbeit im Bereich Innovation / Diversität vorgestellt. Vor der Verabschiedung folgte noch einmal Klaviermusik.
"Es war lebendig, teils lustig, ernst und berührend."
Wie war die Stimmung?
Hedwig Griesehop: Die Stimmung im Online-Format war zwar auf räumlicher Distanz, aber sehr gut. Eine andere Form der Intensität, die durchweg gelungen und einen eigenen Reiz hatte. Beispielsweise war es schön, dass eine Absolventin mit Ihrem Freund vor der Kamera saß, ihre Verwandten sich auf weiteren drei „Kacheln“ wiederfanden. Oder ein Absolvent hatte seine ganze Wohngemeinschaft um sich versammelt und alle sahen „schnieke“ aus, hatten sich für den Festakt besonders gekleidet. Oder zwei Absolventinnen waren zusammen und in bester Laune vor der Kamera. Eine Absolventin hatte ihren kleinen Sohn dabei und auch der hat mit Neugierde das Geschehen verfolgt. Die Stimmung war auch deshalb gut, weil die Absolvent_innen und auch Partner_innen, Mitbewohner_innen etc. zu Worte kamen und uns von ihren Erfahrungen, Eindrücken, Erkenntnissen etc. erzählten und alle gerne zugehört haben. Es war lebendig, teils lustig, ernst und berührend.
Waren die Absolvent_innen zufrieden mit der Veranstaltung?
Bastian Vogel: Die Frage lässt sich schwerlich beantworten. Wir können aber eine Einschätzung abgeben und würden sagen JA! Es war kein klassisches Format einer Absolvent_innenfeier (Festreden, Urkundenverteilung, Sekt und Ausklang) und dadurch, dass wir den Austausch miteinander in den Mittelpunkt der Veranstaltung gestellt haben, war eine gute Resonanz, reger Austausch und ein geselliges Miteinander gegeben. Es herrschte Feierstimmung. Auch wir Lehrenden und Studiengangsverantwortlichen waren sehr zufrieden und angetan. Sich 90 Minuten online miteinander auf kleinen „Kacheln“ zu begegnen, das hat auch was. Die Online-Absolvent_innenfeier wurde sehr wertgeschätzt und zweifelsfrei war auch der Wunsch da, in Präsenz ein Fest zu feiern.
Wie blicken die Studierenden zurück auf das Studium?
Hedwig Griesehop: Deutlich ist bei dem „Come Together Online“ geworden, dass viele davon sprachen, wie stolz sie auf sich sind, das Studium gemeistert und die Berufstätigkeit und andere Verbindlichkeiten unter einen Hut gebracht zu haben. Das Studium wurde als anspruchsvoll, teils sehr anstrengend, an die Belastungsgrenzen gehend und doch auch machbar bezeichnet. Und es wurde betont, dass es viele Module gab, in denen die Theorie-Praxis-Verknüpfung hergestellt werden konnte und sich dadurch Lernerfolge einstellten, die zugleich starken motivierenden Charakter hatten. Auch wurde die Bedeutung des BA-Abschlusses hervorgehoben und dass damit ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung ging, aber mitunter eine auch von Arbeitgeber_innen eingeforderte Qualifikation eingelöst wurde.
Welche Pläne haben die Studierenden für die Zukunft?
Hedwig Griesehop: Es gab unterschiedliche Vorstellungen. Manche wollten zunächst erst mal gar nichts Neues machen, sondern den Ist-Zustand auf sich wirken lassen und sich wieder dem zuwenden, was sie so lange nicht konnten: Die Freizeitgestaltung angehen und sich mit Lust und Laune treiben lassen. Auf andere warten neue berufliche Herausforderungen, zum Beispiel der Aufstieg in Führungspositionen und wiederrum andere haben vor, ein Masterstudium zu beginnen. Von einer Absolventin erfuhren wir, dass sie eine Promotion anstrebt. Und so manche Zukunftsversion steht noch in den Sternen…
BASA-online Studiengangskoordination: Dorothea Warnow & Bastian Vogel
Studiengangsleitung: Prof. Dr. Hedwig Griesehop
Kontakt: basa-online@ ash-berlin.eu
Webseite des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit Online