Nach allgemeiner Definition umfasst Public Health alle Maßnahmen des Staates, öffentlicher und privater Organisationen und Netzwerke, der Kommunen und der Individuen, die geeignet sind, Krankheiten zu vermeiden, Gesundheit zu fördern und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern. Im Gegensatz zum traditionellen, medizinisch geprägten Verständnis von Public Health, das auf Prävention und auf die Versorgung von Problemgruppen fokussierte, betont das neue Verständnis von Public Health die Notwendigkeit eines multiprofessionellen, interdisziplinären und sektorübergreifenden Zugangs. Da rein naturwissenschaftliche Erklärungen für die Entstehung von Krankheiten zu kurz greifen, ist es heute erforderlich, dass neben der Medizin andere Disziplinen ihren Beitrag zu Public Health leisten. Es werden nicht zuletzt auch Erkenntnisse aus den Sozialwissenschaften, der Pflege, der Therapiewissenschaften und den Erziehungswissenschaften benötigt, um soziale, verhaltens- und ernährungsbedingte Determinanten von Gesundheit und Krankheit in den Blick nehmen zu können.
Kooperation mit Charité und TU Berlin
Diese moderne Auffassung von Public Health liegt der Kooperation der ASH Berlin mit der Charité und der TU Berlin im Rahmen der neu konstituierten Berlin School of Public Health (BSPH) zugrunde. Ziel der Kooperation ist es, dem gestiegenen Bedarf an akademisch qualifiziertem Personal im Bereich Public Health zu begegnen. In einem ersten Schritt wird zum Wintersemester 2016/17 ein neuer, konsekutiver Masterstudiengang „Public Health“ an der BSPH eingeführt. Für das viersemestrige Masterstudium ist ein Bachelorabschluss in einem Public Health-relevanten Studienfach mit 180 ECTS die Voraussetzung. Die Bachelorstudiengänge der ASH Berlin erfüllen dieses Zugangskriterium. Interessentinnen und Interessenten können sich in der Zeit von Mai 2016 bis zum 15. Juli 2016 für das kommende Wintersemester an der BSPH bewerben. Räumlich und organisatorisch ist die BSPH der Charité angegliedert. An den Standorten der Charité wird, neben der TU Berlin, auch der überwiegende Teil der Lehrveranstaltungen stattfinden.
Das Spektrum der angebotenen Fächer ist in einer Querschnittsdisziplin wie Public Health sehr vielfältig. Das Studium deckt die Bereiche medizinische, wirtschaftswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Grundlagen von Public Health, Forschungsmethoden, Statistik und Epidemiologie, Gesundheitsökonomie und -management, Gesundheitspolitik, Krankheitsverteilung, Determinanten von Gesundheit sowie Prävention und Gesundheitsförderung ab. Ebenso heterogen wie die beteiligten Disziplinen sind die späteren Einsatzgebiete von Public Health-Professionals. Potenzielle Arbeitsbereiche von Public Health-Absolventen finden sich in der betrieblichen und kommunalen Gesundheitsförderung, im gesundheitlichen Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz, im Management von Organisationen des Gesundheitswesens, bei Krankenkassen und Verbänden, bei Gesundheitsbehörden, in der pharmazeutischen Forschung sowie in Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Kurzinformation
Studiengang: Public Health
Studienort: Berlin School of Public Health (BSPH), gemeinsam getragen von der Charité, der TU Berlin und der ASH Berlin
Start: Wintersemester 2016/17, (Zulassung jährlich zum WiSe)
Bewerbungsschluss: 15. Juli
Voraussetzung: Public Health-relevanter Abschluss eines Hochschulstudiums(zum Beispiel: BA Soziale Arbeit, BA Erziehung und Bildung im Kindesalter, BSc Gesundheits- und Pflegemanagement, BSc Physiotherapie/ Ergotherapie)
Studierende: 60 pro Jahrgang
Studienart: konsekutiver Masterstudiengang in Vollzeit (Teilzeit möglich)Regelstudienzeit: 4 Semester
ECTS: 120
Kosten: Semesterbeitrag (keine weiteren Kosten)
Weitere Informationen: bsph.charite.de