Hochschulleben Auf eine solidarische Zusammenarbeit

Resümee des Hochschultages 2020 „Fehlende intersektionale Perspektiven auf Hochschullehre und Strukturen"

Verschieden farbige Hände berühren sich in einem Kreis, darin steht der Titel des Hochschultages
Meryem Yildiz (Foto) / Özgün Özbey (Design)

Die ‚Ich bin da!’- Studierendeninitiative und das BiPoC Referat  haben den Hochschultag am 18. November 2020 an der Alice Salomon Hochschule Berlin (im Folgenden ASH Berlin) ausgerichtet. 

Die Studierendeninitiative ‚Ich in da!’ hat sich vor etwa zwei Jahren gegründet und besteht ausschließlich aus BiPoC-Studierenden der ASH Berlin. Neben dem Fokus, sich durch die Initiative mit BiPoC- Studierenden zu vernetzen und sich zu empowern, verfolgt die Gruppe zusammen mit dem BiPoC-Referat auch konsequent das Anliegen, rassismuskritisch in die Strukturen der ASH Berlin hineinzuwirken. Die Ausrichtungen und Forderungen der Initiative verfolgen hierbei immer auch einen intersektionalen Anspruch. 

Es gibt plurale Defizite an der ASH Berlin. Diese Defizite begründen sich in erster Linie in den Strukturen der akademischen Institution der Hochschule. Gesellschaftlich ausgrenzende und diskriminierende Machtverhältnisse reproduzieren sich auch im Hochschulkontext. Zwar wirbt die ASH Berlin mit einem diskriminierungssensiblen Lehrangebot, der Entstehung eines Diversity-Konzepts und einer Antidiskriminierungssatzung, dennoch berichten Studierende unterschiedlichster (mehrfach) marginalisierter Subjektpositionen fortwährend von Diskriminierungserfahrungen innerhalb der ASH Berlin, einer zu geringen Möglichkeit der Beschwerde und des Schutzes. 

Perspektiven, Wünsche, Notwendigkeiten, Bedarfe und Ressourcen

Sowohl als Studierendeninitiative als auch aus der Perspektive des BiPoC-Referats, ist es unser Anliegen, diese strukturellen Defizite zu thematisieren und zu verhandeln. Wir gehen davon aus, dass wir aus unserem situierten Wissen heraus, eine besondere Expertise mitbringen, die die strukturellen Defizite der ASH Berlin beschreiben können. Mit dieser Expertise möchten wir einen Transformationsprozess an der Hochschule mit vorantragen und an diesem partizipieren. Aus diesem Anliegen heraus entstand die Idee einer Veranstaltung, bei der unterschiedliche Akteur_innen der ASH Berlin zusammenkommen, um in einen Dialog über Perspektiven, Wünsche, Notwendigkeiten, Bedarfe und Ressourcen zu treten. Im Zentrum der Idee stand das Einander-hören, das Herausarbeiten gemeinsamer perspektivischer Ziele und das Finden eines Konsenses aller Akteur_innen. Das Format des Hochschultages erschien uns für diese Veranstaltung ein geeigneter Rahmen zu sein. 

So entstand der Hochschultag, der am 18. November 2020 von der ‚Ich bin da!’- Studierendeninitiative und dem BiPoC- Referat ausgerichtet wurde, mit dem Titel: „Fehlende intersektionale Perspektiven auf Hochschullehre und Strukturen“.  Da die Vorbereitung des Hochschultags vor allem auf Grund der Corona- Pandemie mit vielen Komplikationen und Umstrukturierungen einherging und die ausrichtende Gruppe aus sehr wenigen Menschen bestand, möchten wir zunächst unseren Dank ausdrücken. Ein Dankeschön geht an (uns selber):  Nuran Ayten, Daniela Herrera, Meryem Yildiz und Purnima Vater, die diese Veranstaltung konzipiert und umgesetzt haben, neben allen Herausforderungen, die das Leben für sie bereit gehalten hat. Ein besonderer Dank geht an Özgün Özbey, der uns mit dem Design der Flyer bereichert hat und uns gemeinsam mit Tayo Bello  mit seinem technisches Know How unterstützte. Ohne diese Unterstützung wäre der Hochschultag kaum möglich gewesen. Des Weiteren möchten wir uns bei Trovania Dellile bedanken, die eine unglaublich berührende und kraftvolle Spoken Word Künstlerin ist. Es war uns eine Ehre, dass sie als Mitbegründerin der ‚Ich bin da!’- Studierendeninitiative und ehemaliges Mitglied, unsere Veranstaltung mit ihrer Kunst gekrönt hat. Herzlich bedanken möchten wir uns weiter bei allen Referent_innen, die mit ihren Inputs und Beiträgen das Fundament der gesamten Veranstaltung gelegt haben. Peggy Piesche, Tuǧba Tanyılmaz, Ed Grewe, Ismail Qureshi und Büşra Okcu haben durch ihre ganz unterschiedlichen Perspektiven aufgezeigt, warum eine intersektionale Perspektive im Kontext der Hochschule notwendig ist. Nicht zuletzt gilt unser Dank allen Teilnehmenden der Podiumsdiskussion, die namentlich unten benannt werden. Die Anliegen und Positionen der Interessensvertretungen, Gremienmitglieder, Lehrenden und der Hochschulleitung  haben einen mehrperspektivischen Austausch möglich gemacht und haben den Grundstein für eine zukünftig eng vernetzte Zusammenarbeit gelegt. Abschließend möchten wir uns auch bei dem Publikum bedanken, das beträchtlich zahlreich anwesend war und damit die Bühne für diese so wichtige Thematik ermöglicht hat. 

Rassistische Erfahrungen, Diskriminierungen, Unwohlsein, Stress

Zum Auftakt der Veranstaltung wurden Stimmen von BiPoC- Studierenden abgespielt, die von ihren persönlichen Erfahrungen an der ASH Berlin berichteten. Die einzelnen Beiträge machten deutlich, dass rassistische Erfahrungen, Diskriminierungen, Unwohlsein, Stress und vieles mehr, den Studienalltag vieler BiPoC-Studierender begleitet. Durch die unterschiedlichen Stimmen und intimen Erzählungen gelang es, auf die vorhandenen Strukturen hinzuweisen und zu unterstreichen, welche Auswirkungen diese auf Studierende haben können. 

Anschließend folgte die Begrüßungsrede von Meryem Yildiz und Daniela Herrera. Sie begrüßten die Gäste, griffen die vorangegangenen Erzählungen noch einmal auf, um die Relevanz der Veranstaltung hervorzuheben und stellten das Tagesprogramm vor. 

Der erste Input der Veranstaltung wurde von Peggy Piesche vorgetragen. Peggy Piesche ist eine der bekanntesten Stimmen Schwarzer Frauen in Deutschland. Sie ist Mitglied bei ADEFRA, u.a. (Mit)Herausgeberin von »›Euer Schweigen schützt Euch nicht‹: Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland«, Orlanda-Frauenverlag (2012) und »Mythen, Masken und Subjekte: Kritische Weißseinsforschung in Deutschland«, Unrast (2009) und Referentin in der Bundeszentrale für politische Bildung. In ihrem Input hob sie vor allem die Wichtigkeit intersektionaler Analysen hervor und zeigte hierfür noch einmal die Entstehung und Ursprünge von Intersektionalität auf. Ein gelungener Auftakt-Input, um in das Thema ‘Fehlende intersektionale Perspektiven auf Hochschullehre und Strukturen’ einzusteigen. 

Auf diesen spannenden und einführenden Input, folgten die Referent_innen Tuǧba Tanyılmaz und Ed Grewe, die von ihrer Arbeit in der Initiative iPÄD - intersektionale Pädagogik berichteten. In ihrem Input stellten sie die Initiative iPÄD vor, deren breit gefächerte Angebote, wie unter anderem Weiterbildungen, Veranstaltungen und Workshops für Bildungseinrichtungen. Tuǧba Tanyılmaz und Ed Grewe gelang es, ihrer Präsentation eine ganz persönliche Note zu geben, in dem sie immer wieder von Situationen aus der Praxis ihrer Arbeit berichteten und ganz eigene Erfahrungen teilten. Dieser Input verdeutlichte, wie langsam Themen wie Intersektionalität in der Praxis ankommen und unterstrich damit die Notwendigkeit, dass u.a. Erzieher_innen, Lehrende und Sozialarbeitende bereits in ihrer Ausbildung eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex um Intersektionalität kennenlernen sollten. Dies kann und sollte auch als ein Appell an die ASH Berlin verstanden werden, kontinuierlich einem Prozess zu folgen, der seine Studienfächer auch im Kontext sozialer Ungleichheit versteht und dieses Curricular verstetigt. 

Masterarbeit zum Thema ‘Rassismus an Hochschulen’

Auf diese beiden Inputs von drei externen Referent_innen folgten drei kürzere Inputs von Studierenden und ehemaligen Studierenden der ASH Berlin. Alle Drei berichteten aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, welche Defizite sie in den Strukturen der ASH Berlin während ihres Studiums erleb(t)en. Nuran Ayten und Purnima Vater sind nicht nur Mitorganisatorinnen des Hochschultags gewesen, sie sind auch Absolventinnen des Masterstudiengangs ‘Praxisforschung in der Sozialen Arbeit und Pädagogik’ an der ASH Berlin. Sie haben ihre Masterarbeit zum Thema ‘Rassismus an Hochschulen’ geschrieben und am Beispiel der ASH Berlin eine qualitative Forschung durchgeführt, in der sie den Fragen nachgegangen sind, wo nichtweiße Studierende Rassismuserfahrungen innerhalb der ASH Berlin machen, welche Auswirkungen diese Erfahrungen auf das Studieren der Befragten haben und welche Strategien diese entwickelt haben, um mit diesen Erfahrungen umzugehen. Außerdem ist es Nuran Ayten und Purnima Vater gelungen, aus den Ergebnissen dieser Untersuchung, Empfehlungen für die ASH Berlin auszusprechen. Darüber hinaus haben sie ein ‘Survival- Kit’ entworfen; mit Umgangsstrategien und Empowerment Empfehlungen. Dieses ‘Survival- Kit’ ist ausschließlich für BiPoC- Studierende zugänglich. In ihrem Input stellten sie die Ergebnisse ihrer Masterarbeit vor. Diese Ergebnisse untermalten sie mit Zitaten der Befragten. Somit konnten die beschriebenen Rassismuserfahrungen in ihrer Intensität und Reichweite verdeutlicht werden. Den beiden Autorinnen ist es gelungen, mit dieser Forschungsarbeit aufzuzeigen, welche strukturellen Defizite die ASH Berlin im Bereich Rassismus hat. Abschließend forderten sie die ASH Berlin als Institution dazu auf, diese und alle weiteren Defizite (weitere Diskriminierungsformen und ihre intersektionalen Verschränkungen) pro-aktiv zu bekämpfen. 

Für alle Interessierten, steht die Forschungsarbeit in der Bibliothek der ASH Berlin zum Lesen bereit.

Büşra Okcu, ehemalige Studierende der ASH Berlin hat auf die Stigmata in Bezug auf muslimische Studierende im Hochschulkontext aufmerksam gemacht. 

 

"Gesellschaftlich ausgrenzende und diskriminierende Machtverhältnisse reproduzieren sich auch im Hochschulkontext."

 

Ismail Qureshi studiert Soziale Arbeit an der ASH Berlin und ist Mitglied in der ‘Ich bin da!’- Studierendeninitiative. In seinem Input beschrieb er zunächst aus einem persönlichen Standpunkt heraus, wie er klassistische Diskriminierung und Ausgrenzung im Hochschulkontext erfahren hat, welche Auswirkungen Gefühle wie Scham mitsichbringen und wie diese in einem politischen Kontext verortet werden können. Durch diese berührende Darstellung ist es ihm gelungen, darauf aufmerksam zu machen, dass Hochschulen selbstverständlich Orte sind, in denen gesellschaftliche Machtverhältnisse (re)produziert werden und somit auch klassistische Diskriminierung zum Ausschluss von Teilhabe beiträgt. Eine Vernetzung unter Studierenden und Räume des Rückzugs und des Austausches zu finden, beschrieb Ismail Qureshi als Möglichkeit, um Erfahrungen zu teilen, entsprechende Strukturen zu benennen und zu politisieren. Zusätzlich machte Qureshi deutlich, wie wichtig die theoretische Auseinandersetzung mit Klassismus für die Soziale Arbeit ist und plädierte dafür, diese Thematik unter anderem im Curriculum der Sozialen Arbeit zu verstetigen, damit sich Sozialarbeiter_innen frühestmöglich politisieren und positionieren lernen. 

Dialog zwischen den unterschiedlichen Akteur_innen anstoßen

Der zweite Teil der Veranstaltung bestand aus einem Podiumsgespräch, in dem Interessensvertretungen der ASH Berlin, Gremienmitglieder, Lehrende und die Hochschulleitung vertreten waren. Anwesend waren die Interessensvertretungen des Queer-Referats mit Samuel Baltus, des BiPoC-Referats mit Meryem Yildiz, der Schwerbehindertenvertretung mit Kai Fotso, des Refugee Offices mit Afsaneh Taheri und des Empa-Teams mit Dr. Aki Krishnamurthy und Wafa Bogadhi. Vertreten waren außerdem Stellvertretende der Antirassismus AG mit Prof. Dr. Iman Attia und der Diversity Kommission mit Prof. Dr. Barbara Schäuble. Neben Prof. Dr. Nivedita Prasad und Prof. Dr. Swantje Köbsel, den zwei Lehrenden für Intersektionalität und Disability Studies, war die Rektorin der ASH Berlin, Prof. Dr. Bettina Völter anwesend. 

Wie bereits beschrieben, war es das Ziel dieses Podiumsgesprächs, einen Dialog zwischen den unterschiedlichen Akteur_innen anzustoßen. Die Interessenvertretungen haben die diskriminierenden Strukturen und Problemlagen geschildert, denen Sie an der ASH Berlin ausgesetzt sind und haben ihre Forderungen und Wünsche an die Gremienmitglieder, die Lehrenden und die Hochschulleitung artikuliert. Es wurde sichtbar, dass es viele Überschneidungen in den Erfahrungen und Forderungen der einzelnen Interessenvertretungen gibt. 

Beispiele für diese Überschneidungen in Bezug auf Problemlagen sind z.B.:

  • Sprachbarrieren, Ausgrenzung aufgrund von Sprache, Deutsch als Norm (dies zeigt sich beispielsweise in den Anforderungen der Dozent_innen an Studierende, in Gruppenarbeiten und an Prüfungsleistungen etc. );
  • Diskriminierung in den Seminaren in Form von Ungleichbehandlung, Ausgrenzung, Unsichtbarkeit und Hypersichtbarkeit von BiPoC Studierenden;
  • Lehrende intervenieren selten oder gar nicht, sie bagatellisieren oder sind selbst an Diskriminierungen beteiligt; 
  • Kulturalisierende Zuschreibungen und Hierarchisierungen in Bezug auf Herkunft, Religion, Sprache, usw., was zu Otheringdynamiken und Ausgrenzung führt und Interaktion auf Augenhöhe verhindert;
  • Eurozentrische Perspektiven und Wissensvermittlung und rassistische Lehrinhalte, oftmals werden diese Inhalte nicht einmal durch Dozent_innen kritisch eingeordnet. Marginalisierte Wissenschaftler_innen bleiben mit ihren Perspektiven unsichtbar und finden zu wenig Platz. Gesellschaftliche Machtverhältnisse werden in Seminaren außerhalb von Rassismus & Migration und Gender & Queer Studies selten mitgedacht;
  • Diskriminierende Lehrmethoden, zu wenig Sensibilität für Lebensrealitäten und asymmetrische Ressourcenbestände;
  • Keine formale Beschwerdestelle, es fehlt ein Beschwerdemanagement;  
  • Große Unterschiede in der Lehre. Themen um Diversität sind nicht in allen Studiengängen der ASH Berlin vertreten. Fehlende Kommunikation zwischen den Studiengängen;
  • Es fehlt eine inklusionsbeauftragte Person an der ASH Berlin, viele Studierende haben Angst ihre Behinderung zu offenbaren auf Grund der Annahme einer Stigmatisierung, die UN Menschenrechtskommission wird nicht mitgedacht. Beispiel: Assistenzpersonen für Menschen mit Behinderung werden als Publikumsverkehr gesehen und können die Studierenden nicht in die Bibliothek begleiten.
  • Unzugänglichkeit des Online-Lernens für TIN* Personen

Beispiele in Bezug auf Forderungen von Interessenvertretungen waren z.B.:

  • Anti-Diskriminierungssatzung muss umgesetzt werden
  • Es muss Transparenz und Personalschlüssel bei der Personaleinstellung für benachteiligte Gruppen, nichtweiße und internationale Lehrende geben
  • Diversität muss als Querschnittsthema und zentraler Punkt für die Qualifikation von Lehrenden und Verwaltung sein, Antidiskrminierung muss in alle Verträge mit reingenommen werden  
  • Es muss eine fest verankerte Antirassismusbeauftragtenstelle mit Handlungsmacht und Stimmrecht geben, also institutionelle Verankerung von Diversity / Anti-Rassismus-Arbeit und nicht nur projektbezogen und meist unbezahlt 
  • Es muss ein unabhängiges Beschwerdemanagement geben
  • Diskriminierungsfreie Lehrmethoden, Absprache mit Studierenden, Prävention und Intervention müssen sicher gestellt werden, 
  • Die ASH Berlin muss sich als Institution deutlich gegen diskriminierende Strukturen positionieren, um diese aktiv zu Verändern 
  • Die ASH Berlin muss sicherstellen, dass Lehrende zur Rechenschaft gezogen werden und wenn nötig mit Sanktionen rechnen müssen, wenn sie diskriminierend handeln oder Diskriminierung zulassen und nicht intervenieren 
  • Es muss Schulungen für alle Beschäftigten nach dem AGG und LADG,  zum Thema Critical Whiteness, Selbstpositionierung, Machtstrukturen und Intersektionalität geben
  • Betroffenen Perspektiven und Expertisen müssen in den Strukturen, Diskursen und Lehrinhalten Raum bekommen
  • Gesellschaftliche Machtverhältnisse müssen in allen Seminaren und Lehrinhalten mitberücksichtigt werden. 
  • Empa muss als feste Stelle fest verankert werden mit dem Wunsch, dass es irgendwann nicht mehr nötig ist;
  • Die Schwerbehindertenvertretung soll nicht nur für Beschäftigte zuständig sein, sondern auch für Studierende; 
  • Inklusionsbeauftragte muss gem. §181 SGB IX benannt werden;
  • Bezüglich des Deutschkurses für die Pre-Study Programm Teilnehmer_innen muss hinterfragt werden: welche Themen werden behandelt, wie können intersektionale Perspektiven im Sprachunterricht vorkommen und wie kann Sprache machtkritisch vermittelt werden?;
  • Es muss eine sofortige Lösung auf die technischen Probleme in Bezug auf die Namensangabe in BBB (BigBlueButton) geben;
  • Es muss möglich sein, Name und Geschlecht zu ändern
  • Es müssen Ansprechstellen entwickelt werden bzgl. Klassismus/ für Bildungsaufsteiger_innen, für Mental Health-Thematiken, und gezielt für TIN* Personen.

Dies sind nur einige Beispiele der Forderungen, die von den Interessensvertretungen genannt wurden. Auch von den Gremienmitgliedern, den Lehrenden und der Hochschulleitung sind Beiträge vorgebracht worden. Wir haben versucht alle Beiträge in einer umfangreichen Dokumentation festzuhalten. Da von Seiten der Interessensvertretungen sehr viele Anliegen und Forderungen zur Sprache kamen, konnte der Rahmen des Podiumsgesprächs lediglich dazu genutzt werden, um einen ersten Austausch anzustoßen. 

Als abschließendes Commitment des Podiumsgesprächs waren die Teilnehmenden sich einig darin, dass die von den Interessenvertretungen geschilderten Problemlagen und Forderungen in weiteren Gesprächen, z.B. in Form eines "Runden Tisches", gemeinsam entwickelt werden.  

Zusammenarbeit aller Akteur_innen

Es ist nun wichtig, dass dieses Commitment umgesetzt und konkretisiert wird. Damit ein regelmäßiges Zusammenkommen nicht informell bleibt, plädieren wir dafür, dass konkrete Ziele und Arbeitspläne erstellt werden. Diese müssen überprüfbar sein, sodass die verantwortlichen Akteur_innen zur Pflicht gerufen werden können. Dazu ist unseres Erachtens die Gründung eines Steuer- oder Arbeitskreises nötig, die aus Interessenvertreter_innen, Gremien, Lehrenden und Hochschulleitung besteht. Eine prozesshafte Zusammenarbeit aller Akteur_innen ist grundlegend wichtig für eine Hochschule, die sich ihren fehlenden intersektionalen Perspektiven stellen möchte!

Wir freuen uns sehr, dass der Hochschultag dazu beitragen konnte, dass ein solcher Prozess angestoßen werden konnte und möchten alle Beteiligten dazu einladen, diesen Prozess zu gestalten. Vielleicht können wir alle in einem Jahr noch einmal zusammenkommen und schauen, welche Ergebnisse entstanden sind. Als BiPoC-Referat und als ‘Ich bin da!’- Studierendeninitiative möchten wir gerne an diesem Prozess partizipieren. Iniziiert werden sollte ein gemeinsamer Steuerkreis jedoch von denjenigen Akteur_innen, die dafür bezahlt werden. 

Auf eine solidarische Zusammenarbeit!

 

‘Ich bin da!’- Studierendeninitative & das BiPoC Referat
E-Mail: bipoc@ avoid-unrequested-mailsash-berlin.eu
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