Auf einmal ging alles ganz schnell. Mit der Aprilsonne im Rücken standen wir auf dem Balkon im 3. OG des Bestandsgebäudes der ASH Berlin und betrachteten unser Werk. Zwei kleine Tomatenpflanzen schauten aus den hölzernen Pflanzkästen hervor, die wir in einer Viertelstunde mit Stöckern, Steinen, Erde und Kompost versehen hatten. Zufrieden klopften wir die Erde von unseren Händen und gaben den Tomatenpflanzen noch einen kräftigen Schluck Wasser.
In den folgenden Wochen und Monaten wuchsen die Tomatenpflanzen unter der Pflege von Susen Frank aus der Drittmittelverwaltung und ihrer Bürogemeinschaft (Raum 341) heran. Die Tomatenpflanzen schraubten sich allmählich in die Höhe, bildeten Blütenstände aus und zeigten die ersten grünen Früchte. Über den Sommer färbten sich die Tomaten nach und nach rot und machten eine kleine, aber feine Tomatenernte an der ASH Berlin möglich.
Begrünungen als wichtiges Mittel für Klimaanpassungsmaßnahmen
Auf dem Weg zu einer stark nachhaltigen und gesunden Hochschule stellt der Mini-Tomaten-Garten freilich nur ein winziges Projekt dar. Doch es lohnt sich, ihn in einem größeren Kontext zu betrachten.
Für die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele gemäß der Berliner Hochschulverträge 2024 bis 2028 und für Klimaanpassungsmaßnahmen sind Begrünungen ein wichtiges Mittel. Aktuell stellt der Arbeitsbereich Nachhaltigkeit und Gesundheit einen Antrag auf Fördermittel aus dem Programm BENE 2, um eine umfassendere Begrünung mitsamt einem Regenwassermanagement an der ASH Berlin zu realisieren. Eine erste Hürde in dem Antragsverfahren wurde erfolgreich genommen. Perspektivisch wird es darum gehen, Begrünungen verstärkt in unser Hochschulleben an der ASH Berlin zu integrieren. Wie das funktionieren kann, haben Susen Frank und ihre Bürokolleg_innen beispielhaft vorgelebt.
Mit einer Begrünung der ASH Berlin verbindet der Arbeitsbereich Nachhaltigkeit und Gesundheit zudem die Hoffnung, unsere Hochschule zu einem noch schöneren Ort zu machen. Begrünungen können eine strukturvielfältige Gestaltung der Hochschulgebäude unterstützen und die Aufenthaltsqualität in den Räumen und auf den Außenflächen erhöhen. Zudem bieten Pflanzen Anlässe für (differenz-)ästhetische Erfahrungen, die gesundheitsförderliche Effekte haben können.
Im nächsten Jahr wollen wir den Mini-Tomaten-Garten fortführen und gegebenenfalls erweitern. Wer Mitgärtnern und mehr Biodiversität an die ASH Berlin bringen möchte, kann sich gern melden unter: nachhaltigkeit@ ash-berlin.eu.
Weiterlesen: "Nachhaltigkeit als Prinzip leben – 2045 komplett klimaneutral sein", das Interview mit Yannick Liedholz.