Die ASH Berlin ist als forschungs- und transferstarke Hochschule bundesweit ausgewiesen. Sie trägt aufgrund ihrer Geschichte sowie als größte staatliche SAGE-Hochschule der Bundesrepublik eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Es gibt bereits vielfältige Erfahrungen bzgl. erfolgreicher Kooperationen mit Akteur_innen aus Politik und Stadtgesellschaft, die aber bisher unzureichend gesichert und auch häufig miteinander unverbunden existier(t)en. Die ASH Berlin möchte die vorhandenen Transferaktivitäten für ihre Profilbildung als „Hochschule im Kiez“ und für die Stärkung des Wissenschaftsstandortes Marzahn-Hellersdorf gezielter strategisch ausrichten und die vielfältigen Campus-Community-Partnerschaften nachhaltiger gestalten. Zu diesem Zweck wurden Maßnahmen auf dem Weg zu einem Transfercampus – Campus Transferale – entwickelt. Der Aufbau des Campus Transferale ist eingebettet in die Umstrukturierung der Hochschule von einer bisher zentral organisierten kleinen Hochschule hin zu einer dezentralen Struktur einer mittleren Hochschule mit zwei Fachbereichen. Gleichzeitig möchte Campus Transferale auch zur Entstehung eines lebendigen Campus mit seinen verschiedenen Standorten in der Hellen Mitte – Alice-Salomon-Platz, Fritz-Lang-Platz, Neubau am Kokoschka-Platz sowie dem Helleum in der Kastanienallee – beitragen.
Diese Gelegenheit des Organisationsumbaus und der Campusentwicklung soll genutzt werden, um Schnittstellen für zukünftigen Transfer zu identifizieren, zu optimieren und fest in der sich bildenden dezentralen Struktur zu verankern. In diese Hochschulentwicklung wird die lokale Stadtgesellschaft mit ihren Bedarfen und Erfahrungen aktiv partizipativ einbezogen. Eine Digitalisierung im Transferbereich wird angestrebt, welche kollektive Erfahrungswelten, gesellschaftliches Engagement und akademisches Wissen als gemeinsame Ressource begreift und nutzbar machen soll.
Teilprojekt 1: Transfer_Hub und jährliches Transferfestival Transferale
In einem Transfer_Hub werden die dazu notwendigen Maßnahmen gebündelt, beforscht und koordiniert. Das temporäre Transfer_Hub hat die Aufgabe, Prozesse im Bereich Transfer und Kooperationen zu identifizieren, sie weiterzuentwickeln und eine Einflechtung in die entstehenden Fachbereichsstrukturen zu gewährleisten. Integraler Bestandteil sind hierbei eine zu Beginn der Projektlaufzeit geplante Transferstudie zur Bedarfserhebung, die Begleitung und Reflexion eines geplanten Transferaudits sowie ein jährlich stattfindendes Transferfestival – die Transferale. Zur Erprobung der Prozesse und Schnittstellen werden zwei Pilotprojekte initiiert, die auf solidarische und demokratiefördernde Praxen ausgerichtet sind und insbesondere auch Soziale Kulturarbeit und künstlerische Prozesse in die Transferarbeit einbeziehen. Kooperationspartnerin im Pilotprojekt Zwischenräume – Belebung von Campus und Stadtteil ist der Kunstverein neue Gesellschaft für bildende Kunst Berlin (ngbk). Kooperationsparter_innen im Pilotprojekt Community Spaces – für eine demokratische Alltagskultur sind pad gGmbH – präventive, altersübergreifende Dienste im sozialen Bereich, Verein für demokratische Kultur in Berlin – Initiative für urbane Demokratieentwicklung und VSKA – Verband für sozial-kulturelle Arbeit.
Teilprojekt 2: Servicestelle Partizipative Forschung
Eine Servicestelle Partizipative Forschung wird innerhalb des Campus Transferale eine besondere Bedeutung im Transfer erhalten. Hier werden bezirkliche Kooperationspartner_innen (Abteilungen in den Bereichen Jugend-, Gesundheits- und Sozialamt) durch partizipative Forschungsansätze in ihrer Communityorientierung forschungsbasiert und prozessorientiert unterstützt und fachlich begleitet. Gemeinsam werden hier methodische Entwicklungen vorangetrieben.
Das Projekt „Campus Transferale – CaT. Die ASH Berlin auf dem Weg zu einem Transfercampus“ wird von 2023 bis 2027 gefördert. Prof. Dr. Olaf Neumann leitet das Teilprojekt Transfer_Hub und Prof_in Dr_in Gesine Bär die Servicestelle Partizipative Forschung.