Seitenwechsel Für eine gesunde Gesellschaft

Informationen für Patientinnen und Patienten mit Schmerz verständlich aufbereiten

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Arbeitskreises Patienteninformation in der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. trafen sich Vertreter_innen von Selbsthilfegruppen, Physiotherapeut_innen, Gesundheits- und Krankenpflegende, Psychotherapeut_innen und Ärzt_innen am 07. März 2020 in Frankfurt (Main).

Der Arbeitskreis hat sich das Ziel gesetzt, fachwissenschaftliche Informationen für betroffene Patient_innen mit, insbesondere mit langandauernden Schmerzen, aufzubereiten. Hierzu arbeitet das interprofessionell besetzte Team an Medien wie Website, Schmerz-App, Flyer und einem ständig aktualisierten Ratgeber, der im Springer-Verlag publiziert und stark subventioniert auch durch Mitgliederbeiträge der Deutschen Schmerzgesellschaft für Betroffene und deren Angehörige angeboten wird. Mehr als 50 Expert_innen erklären Interessierten die bio-psycho-sozialen Zusammenhänge von Schmerz.

Betroffene sollen aus erster Hand über ihre Schmerzerkrankung erfahren und unterstützt werden bei ihrer Mitwirkung in der Gesundheitsversorgung, der Entwicklung von Selbstkompetenz zur Krankheitsbewältigungskompetenz sowie bei ihrer gezielten Suche nach professionellen Hilfe. In leicht verständlicher Sprache werden wissenschaftliche Publikationen übersetzt sowie mit Modellen, Abbildungen und Fotos für den medizinischen Laien komplettiert.

Während des Treffens in Frankfurt wurden neue Themen identifiziert, die nach Rückmeldung der Selbsthilfegruppen sowie der Patient_innen in den Kliniken und Praxen nachgefragt werden. So soll in Kürze ein Beitrag zum Nutzen von Cannabis und diesbezüglichen Mythen, ein Beitrag zum Unterbauchschmerz, explizit zur Endometriose, sowie ein Beitrag zum Verordnungsprozess von Heilmitteln (Physiotherapie, Ergotherapie) entstehen. Stärkere Transparenz soll hinsichtlich der Bedeutung und der Optionen der Pflege, vor allem in der ambulanten, palliativen sowie geriatrischen Versorgung, hergestellt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war die Vorbereitung des bereits zum neunten Mal stattfindenden, bundesweiten Aktionstages gegen den Schmerz, an dem bereits in den vergangenen Jahren Prof. Dr. Claudia Winkelmann (ASH Berlin) und Stellvertretende Sprecherin des Arbeitskreises Patienteninformation, in der Telefonhotline mitwirkte. Schmerzpatient_innen und ihre Angehörigen haben jährlich am ersten Dienstag im Juni Gelegenheit, sich gezielt über Behandlungsmöglichkeiten und vor allem den Zugang zur Versorgung beraten zu lassen. Alle schmerztherapeutischen Einrichtungen in ganz Deutschland geben Einblicke in die verschiedenen Methoden der Schmerzdiagnostik und -behandlung und nutzen hierzu die im Arbeitskreis Patienteninformation erstellten Informationsmaterialien.

Als Mitglied der Ad hoc Kommission Nachwuchsförderung in der Deutschen Schmerzgesellschaft stellt Prof. Dr. Claudia Winkelmann den Transfer zu den Studierenden der Alice Salomon Hochschule im Gesundheitsbereich her. So werden nicht nur Autor_innen für Beiträge gesucht, sondern auch Themen für Bachelorarbeiten, zuletzt zum Schmerzassessment dementiell erkrankter Patient_innen oder zur Untersuchung der Usability der Website des Arbeitskreises aus Adressat_innenperspektive, ausgeschrieben.

Das nächste Arbeitskreis-Treffen findet im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses im Oktober 2020 statt.

Am 02. Juni 2020 findet der Aktionstag gegen den Schmerz statt.